Eintauchen in die Vergangenheit
Besichtigung des "Fort de Mutzig"

Hier sieht man die sogenannten Schirmlafetten der Batterie 1.
Nur eine starke Festungs-Artillerie ermöglichte eine sichere Verteidigung. Die Festung hatte 3 Batterien mit insgesamt zehn 10 cm Kanonen. Die Batterie 1 wurde 1899 gebaut und ist eine 4 Kanonen-Batterie. Die Reichweite der Geschosse betrug 10.800 Meter und diese wurde im 1. Weltkrieg im Jahr 1915 auf 13.000 Meter erhöht. Jeder Geschützturm verfügte über 2.000 Schuss. | Foto: Alfred Schramm
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  • Hier sieht man die sogenannten Schirmlafetten der Batterie 1.
    Nur eine starke Festungs-Artillerie ermöglichte eine sichere Verteidigung. Die Festung hatte 3 Batterien mit insgesamt zehn 10 cm Kanonen. Die Batterie 1 wurde 1899 gebaut und ist eine 4 Kanonen-Batterie. Die Reichweite der Geschosse betrug 10.800 Meter und diese wurde im 1. Weltkrieg im Jahr 1915 auf 13.000 Meter erhöht. Jeder Geschützturm verfügte über 2.000 Schuss.
  • Foto: Alfred Schramm
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Jenseits des Rheins liegt das Elsass mit seinen schönen Städten, Dörfern und Landschaften, die für Ausflüge und Besichtigungen geradezu prädestiniert sind. Es macht Freude, durch die Gassen von Straßburg oder Colmar zu bummeln, eine Tour in den Vogesen zu machen, die kleinen reizvollen Orte an der elsässischen Weinstraße aufzusuchen. Weiterhin gibt es viele interessante Museen und historische Schauplätze der elsässisch-deutschen Geschichte zu besichtigen. Jedenfalls wird den Besuchern und Besucherinnen des Landes einiges geboten.

Auf einen historischen Schauplatz, dessen Besichtigung sich lohnt, möchte ich mit diesem Artikel hinweisen. Es handelt sich um die „Feste Kaiser Wilhelm II“, heute „Fort de Mutzig“ genannt. Die Festung befindet sich in der Nähe der Stadt Mutzig, auf einem Hügel, der ca. 20 Kilometer von Straßburg entfernt ist.

Mit dem Bau der Festungsanlage, der 1893 begann und im April 1916 endete, fing eine neue Ära des Festungsbaus an. Sie war damals die größte Festung Europas und bestand aus unabhängigen, betonierten und gepanzerten Bauten für Artillerie und Infanterie. Die unterirdischen Räume waren mit Dieselmotoren zur Stromerzeugung und Lüftung ausgestattet. In den unterirdischen und bombensicheren Kasernen waren Bäckerei, Küche, Lazarett, Maschinenraum, Stromzentrale, Schlafräume, Werkstatt und Wasserversorgung vorhanden. Oberirdisch hatte sie eine Gesamtfläche 254 Hektar, die umringt von Drahthindernissen, Infanterie-Stützpunkten mit Schützengräben war.

Die Besatzung der Festung betrug im Falle eines Krieges ca. 8.000 Soldaten, deren Aufgabe es war, angreifende französische Truppen am Fuße der Vogesen und vor der Rheinebene/Straßburg aufzuhalten.
Trotz damals moderner technischer Einrichtungen waren die Lebensbedingungen der Soldaten in den unterirdischen Räumen alles andere als gemütlich. Dunkle enge Räume mit wenig Platz, das stete Brummen der Lüftungsanlage, keine Privatsphäre etc. machten der Besatzung schön zu schaffen.

Hier ein noch kurzer Abriss der geschichtlichen Ereignisse vor dem Bau der Festungsanlage.

Das Elsass ist eine Region, deren Bewohner in früherer Zeit vieles erdulden mussten. Es war ein „Spielball“ zwischen Frankreich und Deutschland. Insbesondere die kriegerischen Auseinandersetzungen, in deren Folge das Elsass mehrere Male seine politische Zugehörigkeit wechselte, brachte über die Bevölkerung Not und Leid.
Einer dieser Wechsel war nach dem deutsch-französischen Krieg (1870 bis 1871). Dieser begann am 19. Juli 1870, als Frankreich Preußen den Krieg erklärte. Für Frankreich endete dieser Krieg mit einer Niederlage. Nach dem Sieg wurde am 18. Januar in Versailles durch den Preußenkönig und Bismarck das Deutsche Reich ausgerufen und gemäß Friedensvertrag vom 18.Mai 1871 in Frankfurt musste Frankreich das Elsass und ein Teil von Lothringen an das Deutsche Reich abtreten. Elsass/Lothringen gehörte 44 Jahre zu den deutschen Reichslanden.
Frankreichs Regierende befassten sich natürlicherweise mit dem Gedanken, die verlorenen Provinzen wieder zurückzugewinnen. Dies machte einen erneuten Krieg zwischen beiden Nationen wahrscheinlich. Für das Deutsche Kaiserreich war dies ein Grund dafür, seine Westgrenzen zu verstärken und um die wichtigsten Städte, wie Straßburg und dem lothringischen Metz, neue Festungen (Festungsgürtel) zu bauen.

Die „Feste Kaiser Wilhelm II“ ist eines von vielen Festungsbauwerken im Elsass. Ein deutsch-französischer Verein hat sich vor über 30 Jahren zur Aufgabe gemacht, einen Teil (10 % der Gesamtanlage) der Festung zu restaurieren und für Besichtigungen für militärhistorisch und zeitgeschichtlich interessierte Besucher:innen zugänglich zu machen.

Die Öffnungszeiten und weitere Informationen über das Fort findet man unter: http://www.fort-mutzig.eu. Das „Fort de Mutzig“ ist von Offenburg ca. 46 Kilometer entfernt. Erreichbar über die A352-D1420 bis Abfahrt Richtung Dinsheim-sur-Bruche. Der Weg zum Fort de Mutzig ist ausgeschildert.

Tauchen sie ein in die unterirdische Welt einer „Verteidigungsanlage“, die einst Vorläufer des West- und Atlantikwalls oder der Maginot-Linie war.

Mein Fazit:

Die Besichtigung der Festung  lohnt sich und man wundert sich was alles erschaffen wird um
den "Bösen Feind" fernzuhalten!

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