Aktionstag "sicher.mobil.leben"
Kontrollaktionen und Aufklärung
Ortenau (gro). Neun Polizeireviere und die beiden Verkehrsdienste des Polizeipräsidiums Offenburg nahmen am Mittwoch, 5. Mai, am bundesweiten Aktionstag "sicher.mobil.leben" teil. Von Rastatt bis Haslach gab es Aktionen und Kontrollen, deren Hauptaugenmerk auf den Fahrrad- und Autoverkehr gerichtet war.
"Die Teilnahme an dem Tag passt in unsere Strategie", erläuterte der Polizeivizepräsident Jürgen Rieger am Donnerstag, 6. Mai. Denn gerade im Radverkehr gebe es im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg einen besorgniserregenden Trend: Während die Unfallzahlen insgesamt um 18 Prozent gesunken seien, hätten die Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren, deutlich zugenommen. 226 Radfahrunfälle wurden 2020 gezählt, davon ereigneten sich 30 Prozent außerhalb von geschlossenen Ortschaften. "Vorher waren dies nur 15 Prozent", verglich Rieger die Zahlen. Deshalb läge einer der Schwerpunkte der Arbeit der Polizei in der Ortenau in diesem Jahr auf dem Radverkehr.
"Dort werden hohe Zuwächse verzeichnet", betonte Rieger. Die Entwicklung werde von den Kommunen mit Blick auf die Mobilitätswende gewünscht und gefördert. "Die Zahl der Unfälle wird weiter steigen", vermutete der Vizepräsident. Dem solle mit Kontrollen, Sanktionen, Präventionsmaßnahmen, aber auch der Vernetzung aller an der Entwicklung Beteiligten begegnet werden. "Nur in Zusammenarbeit mit den Kommunen können wir den Radverkehr sicherer machen", stellte Rieger fest.
Peter Westermann, Leiter der Verkehrspolizeidienststelle Baden-Baden, stellte die Ergebnisses des Aktionstags vor. So seien nicht nur Radfahrer und ihre Räder kontrolliert, sondern auch der PKW-Verkehr ins Visier genommen worden. Mit an Bord war der Gemeindevollzugsdienst, der sich um den ruhenden Verkehr kümmerte. So parkten noch immer viele Autofahrer auf Radwegen und Schutzstreifen. "Leider waren aufgrund des Wetters nicht so viele Radfahrer unterwegs", berichtete Westermann von einer Kontrolle in Gaggenau, die wegen eines Hagelschauers abgebrochen werden musste. Auch der eingeschränkte Präsenzunterricht in den Schulen zeige sich in der geringen Zahl von Radfahrern.
Diese wurden nicht nur angehalten, wenn sie sich nicht an die Spielregeln hielten, sondern es wurde die Verkehrssicherheit der Räder überprüft und jeder Radfahrer ohne Helm darauf aufmerksam gemacht, dass es "mit" deutlich sicherer sei. Typische Vergehen der Radfahrern seien vor allem das Fahren gegen die Fahrtrichtung auf dem Radweg, aber so mancher Über-Zehnjährige benutze auch den Gehweg, um zu voranzukommen. Es gebe auch Radfahrer, die telefonierten oder zumindest Kopfhörer in den Ohren hätten. In der Regel hätten es die Polizisten bei belehrenden Gesprächen belassen, nur bei schweren Verstößen sei ein Bußgeld fällig geworden. "In Sachen Verkehrssicherheit der Räder hatten wir Kommunen, in denen die Räder alle in einem guten Zustand waren, dafür haperte es bei der Technik in anderen", so Westermann. In der Regel seien Räder der älteren Verkehrsteilnehmer besser ausgestattet als die der jüngeren. Dafür würden die älteren Semester häufig ohne Helm fahren.
Bei den PKW waren es vor allen Dingen Telefonate während der Fahrt, die der Polizei an den Kontrollstellen ins Auge gefallem seien, hierbei seien Bußgelder verhängt worden. Es sei ebenfalls darauf geachtet worden, ob die Autos beim Überholen von Radfahrern auf Schutzstreifen auch die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände von 1,50 Meter innerhalb und zwei Metern außerhalb geschlossener Ortschaften einhielten.
Im Rahmen der Kontrollaktion am Mittwoch wurden insgesamt 828 Fahrzeuge im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg kontrolliert. Davon waren 458 PKW, 315 Fahrräder und 44 Pedelecs. Insgesamt wurden 301 Beanstandungen ausgesprochen, 131 gingen an Autofahrer, 170 betrafen den Radverkehr.
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