Security an Fastnacht
Vereine müssen für Sicherheit sorgen

Zu viel Alkohol kann bei der "Fasend" Probleme bereiten. | Foto:  djä
  • Zu viel Alkohol kann bei der "Fasend" Probleme bereiten.
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Ortenau (dja). Mit dem 6. Januar startet auch im Ortenaukreis wieder die Zeit der fastnachtlichen Aktivitäten. Die Vereine laden zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Ob in der Festhalle oder im Gasthaus, beim fastnachtlichen Programm oder ausgelassenen "Schwofen", oder draußen in der "Freßgass" und beim Umzug – die närrische Zeit stellt die Veranstalter zunehmend vor immer größere Herausforderungen und steigende Kosten. Das betrifft nicht nur erweiterte Hygienevorschriften oder Verkehrskonzepte. Besonders ist hier der Bereich der Sicherheit betroffen.

"Security" wird das mittlerweile genannt und die muss vorab gut organisiert werden, damit eine Veranstaltung sicher und geregelt ablaufen kann. Schließlich sollen sich alle Beteiligten darauf verlassen können, dass an vorhersehbare Eventualitäten gedacht wurde. Zahlreiche Firmen im Ortenaukreis sind im Sicherheitsgewerbe tätig und bieten ihre Dienstleistungen auch für Fastnachtsveranstaltungen an. Dort gehen die Wogen der Stimmung bekanntermaßen besonders hoch, denn die "Fasend" ist gerade dort ein Volksfest, wo man sie schwäbisch-alemannisch feiert. Da geht es ausgelassen zu, lustig und auch ein wenig anarchisch, was die unter dem Jahr sonst üblichen Gepflogenheiten betrifft. Wenn die Obrigkeit den Stadtschlüssel abgeben muss, Akten geschreddert werden und die Narren das Zepter übernehmen, herrscht nun einmal der närrische Ausnahmezustand. Dazu kommt oft ein reichlicher Alkoholgenuss, der leicht für promillebedingte Probleme nicht nur beim einzelnen Narren führen kann.

"Wir laufen stetig unsere Stationen ab und beobachten das Geschehen sehr genau. Wenn wir sehen, dass sich ungemütliche Situationen aufbauen, greifen wir sofort ein", erklärt David Parisi, der eine Securityfirma mit Sitz in Zell am Harmersbach betreibt. Dabei seien zum einen eine gute Einschätzung der Situation und viel Erfahrung nötig, aber auch Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsfähigkeit. Nicht umsonst sei die Ausbildung mit der abschließenden Prüfung alles andere als leicht, findet Personenschützer Parisi.

Eine Securityfirma ist für die Sicherheit und den Schutz aller Anwesenden verantwortlich. Dazu gehört auch, Umfeld und Räumlichkeiten sowie Alarmanlagen und Brandschutz im Auge zu behalten. Im Rahmen des Hausrechts haben die Mitarbeiter Weisungsbefugnis gegenüber Besuchern. Sie können beispielsweise Platzverweise für übergriffige, alkoholisierte oder randalierende Besucher aussprechen. Hoheitliche Tätigkeiten sind ihnen nicht erlaubt, aber die Zusammenarbeit mit der dann hinzugezogenen Polizei funktioniert sehr gut und schnell, sagt Parisi. Auch mit anderen Funktionsträgern wie den Rettungsdiensten wird eng zusammengearbeitet.

Je nach Größe und Art der Fastnachtsveranstaltung sind bestimmte Bedingungen der Versammlungsstättenverordnung zu erfüllen. Die Kommune entscheidet als Ortspolizeibehörde, welche dies sind. "In der Regel gilt: Je größer die Veranstaltung, umso höher sind die Anforderungen bei Brandschutz, Rettungswegen und Rettungsdienst", sagt Markus Pehlke, Sachbearbeiter für vorbeugenden Brandschutz der Feuerwehr Offenburg. In Zeiten von Terrorgefahr gelten im Rahmen der Prävention besondere Vorkehrungen. "Bei der Planung wird geklärt, wie Zufahrten gesichert werden können, ohne Rettungswege zu behindern. Da stellen wir schon mal eigene Fahrzeuge auf", so Parisi. Sicherheit bieten, ohne das Feiern zu beeinträchtigen – das ist das Ziel.

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