Stichwort Parksünder
So gehen Kommunen mit ihnen um

Strafe muss sein, Belohnung auch: In Haslach und Hausach wurden "Richtigparker" mit Gummibären belohnt.  | Foto: Christiane Agüera Oliver
  • Strafe muss sein, Belohnung auch: In Haslach und Hausach wurden "Richtigparker" mit Gummibären belohnt.
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Mittlerer Schwarzwald (cao). Falschparker gibt es überall. Selbst wenn sie nur kurz ihr Auto im Halteverbot abstellen, ist das eine Ordnungswidrigkeit. Gerne wird auch vergessen, dass es eine Parkscheibe braucht oder einfach die Parkdauer begrenzt ist. Deshalb wird in den Kommunen vermehrt kontrolliert.

Michaela Bruß vom Ordnungsamt Wolfach

"Neben den Fahrzeugführern, die beim Parken alles richtig machen und die geltenden Regelungen einhalten, müssen wir leider immer wieder Verstöße gegen die Bestimmungen feststellen", sagt Michaela Bruß vom Ordnungsamt in Wolfach auf Anfrage der Stadtanzeiger-Redaktion. Fahrzeuge würden im Zonehalteverbot, das in der Innenstadt gelte, auf Sperrflächen, vor Zebrastreifen, auf dem Gehweg oder im Kreuzungsbereich abgestellt. Dies werde mit einem Verwarngeld je nach Tatbestand im Rahmen des Bußgeldkataloges geahndet. Der Gemeindevollzugsdienst sei regelmäßig unterwegs, um die Parksituation zu kontrollieren. In der Wolfacher Innenstadt sei das Parken auf eine Höchstparkdauer von zwei Stunden begrenzt und zu bestimmten Zeiten auch gebührenpflichtig. Es gebe allerdings eine Sonderregelung für Kurzparker. 30 Minuten dürften diese kostenfrei parken, wenn sie die "Brötchentaste" drücken.

Hornberger Hauptamtsleiter Oswald Flaig

"Wir bewegen uns im Normalbereich", geht der Hornberger Hauptamtsleiter Oswald Flaig auf die Falschparker ein, ebenfalls ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Die Parkplätze seien in Hornberg alle gebührenfrei. "In der Halteverbotszone Innenstadt darf nur auf den markierten Parkplätzen mit Parkscheibe geparkt werden", so Flaig. Im Nahbereich zur Innenstadt stünden aber Dauerparkplätze zur Verfügung. Die häufigsten Verstöße seien das Vergessen der Parkscheibe oder die Überschreitung der Parkzeit. Dann gebe es bei den regelmäßigen Kontrollen durch die Gemeindevollzugsbedienstete ebenfalls eine Verwarnung mit Verwarnungsgeld, auch hier gemäß dem Bußgeldkatalog.

Maike Fischer vom Haslacher Bürgeramt

So ist es auch in Haslach. Dort sind zwei Bedienstete im Vollzugsdienst beschäftigt, die bei den rund 900 gebührenfreien Parkplätzen in der Innenstadt kontrollieren. Immerhin gab es im Jahr 2019 genau 1.786 Falschparker, wie Maike Fischer vom Haslacher Bürgeramt informiert. Meistens sei auch hier die Parkscheibe vergessen worden. Diese sei aber nicht überall erforderlich. Knapp die Hälfte der Stellplätze, rund 440, seien auf maximal zwei Stunden, die beiden öffentlichen Tiefgaragen auf acht Stunden Parkzeit begrenzt. Doch nicht nur die Falschparker, die einen der rund 100 Flyer "Sichtbeziehung" erhalten hätten, seien von Mitte November bis Ende Dezember im Fokus gestanden. "400 Botschaftskarten zum richtig Parken gab es mit Gummibären", berichtet Maike Fischer.

Sara Räpple vom Hausacher Ordnungsamt

In Hausach staunten die "Richtigparker" ebenfalls nicht schlecht über die gelbe Karte hinter dem Scheibenwischer. Auf dieser stand in großen Lettern "Vielen Dank". Die Stadt unter der Burg hatte sich ebenfalls an der Initiative des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg beteiligt und 230 "Vorsicht-Rücksicht-Umsicht"-Karten verteilt. "Kurz mal in zweiter Reihe, an Kreuzungen, auf Radwegen oder an Zebrastreifen halten oder parken verursacht regelmäßig gefährliche Verkehrssituationen und Unfälle. Deshalb wollen wir uns an dieser Stelle einmal bei Ihnen bedanken, dass Sie richtig parken", hieß es auf der Karte. Vom Ordnungsamt Hausach wurden in 2019 genau 1.255 Verwarnungen ausgestellt. Auch in Hausach war der häufigste Fehler das Parken ohne Parkscheibe auf einem der 479 öffentlichen, gebührenfreien Parkplätze, wie der Vollzugsdienst bei seinen täglichen Kontrollen in unterschiedlichen Intervallen feststellte. Das zieht laut Bußgeldkatalog Strafen zwischen zehn und 30 Euro nach sich. "Die Höhe hängt von der Parkdauer ab", erklärt Sara Räpple vom Hausacher Ordnungsamt.

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