Im Ortenaukreis liegt Impfquote unter Landesdurchschnitt
Masernvirus immer noch nicht ausgerottet
Ortenau (sih). Alle werdenden Eltern müssen sich, recht bald, mit dem Sachverhalt Impfungen auseinandersetzen. Und nicht wenige haben Bedenken, ihrem kleinen Schatz, im Hinblick auf eventuelle Impfschäden, den „kleinen Pieks“ verabreichen zu lassen. In Deutschland besteht keine Impfpflicht. Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung, gerade bei Kleinkindern, ist somit immer wieder ein kontrovers diskutiertes Thema. Genaue Informationen im Vorfeld sind deshalb wichtig, um mit gutem Gewissen das Richtige für sich tun zu können.
Anhand der Einschulungsuntersuchungen des Landratsamts Ortenaukreis, zeigt sich, dass die Impfquoten im Ortenaukreis zum Teil deutlich unterhalb denen des Landes Baden-Württemberg liegen. Von einer generellen Impfmüdigkeit kann man jedoch nicht sprechen. Zu erwähnen ist auch, dass sich die Zahl der Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln sowie Meningokokken, Pneumokokken und Varizellen seit 2010 im Ortenaukreis wieder nach oben bewegt. Zurückzuführen ist dies auf einen rasanten Anstieg der Masernerkrankungen in unserer Region damals und der daraus resultierenden hohen Aufmerksamkeit auf die Gefahren dieser Viruserkrankung, die einen schwerwiegenden Verlauf mit sich bringen kann.
Impfungen schützen zunächst das Individuum, aber bei ausreichend hohen Impfraten auch die Gemeinschaft. Denn einzelne, die aus unterschiedlichen Gründen nicht geimpft werden können, sind laut Landratsamt Ortenaukreis so vor Ansteckung besser geschützt. Beim Landrats-amt erhalten Interessierte auch weitere Informationen zu dem Thema Impfung, ebenso beim Robert Koch Institut.
Neu entfacht wurde die Diskussion anlässlich der europäischen Impfwoche. Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) fordert dringend eine höhere Impfquote für den Masernvirus. Eigentlich sollte diese hochansteckende Infektionskrankheit in Deutschland längst ausgerottet sein, doch ist laut Experten das Gegenteil der Fall. Der Virus ist wieder auf dem Vormarsch. Der Grund dafür sind, laut Experten, zu viele Impflücken. Erst wenn 95 Prozent der Bevölkerung gegen Masern immun sind, gilt die Krankheit als ausgerottet, heißt es im Bericht der KKH. Nur auf diesem Weg könne die Gefahr drohender Epidemien verhindert werden.
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