Absicherungssysteme
Energieversorger und Banken auf Ernstfall vorbereitet

Vorsorge für das Funktionieren der Geldautomaten | Foto: rek

Ortenau (ds). Notfallpläne für Schadensfälle – ob Naturkatastrophen oder Krieg – hat nicht nur das Landratsamt in der Schublade. Auch die Energieversorger und Banken beispielsweise sind vorbereitet.

Notfallteam prüft regelmäßig

So aktualisiert, prüft und erprobt die Volksbank eG – Die Gestalterbank beispielsweise ihre Notfallpläne für alle Geschäftsprozesse und Systeme ständig, so Pressesprecherin Andrea Martin auf Anfrage der Guller-Redaktion. Um Cyberattacken vorzubeugen, setze die Bank auf aktuelle IT-Systeme und justiere deren Einstellungen fortlaufend auf Basis von neuesten Informationen, etwa des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. „Wir haben ein spezielles Notfallteam, das regelmäßig zusammenkommt und so extrem schnell auf Veränderungen und Bedrohungsszenarien reagiert“, so Vorstand Andreas Herz. Um Bargeld müsste sich niemand sorgen: „Wir beobachten ständig die Verfügungen an den Geldautomaten und passen die Bestückung zeitnah an. Zudem stehen wir in enger Abstimmung mit den Werttransportunternehmen. Bislang haben wir keine Veränderungen bei den Geldautomaten-Verfügungen festgestellt", so Herz.

Kritische Infrastruktur

Als Energieversorger zählt das E-Werk Mittelbaden zu den kritischen Infrastrukturen. "Dementsprechend greifen Maßnahmen, die sicherstellen, dass systemkritische Bereiche personell hinreichend besetzt sind", erklärt Pressesprecherin Anthea Götz. Die Bedrohung durch in- und ausländische Hackerangriffe sei für Betriebe der kritischen Infrastrukturen nicht neu. Grundsätzlich seien die Absicherungssysteme auf ein hohes Bedrohungsniveau ausgelegt und würden ständig aktualisiert und angepasst. "Weitere besondere Maßnahmen hat das E-Werk Mittelbaden bereits aktiviert. Verständlicherweise veröffentlichen wir diese Maßnahmen nicht", betont Pressesprecherin Anthea Götz.

"Im Notfall arbeiten Energieversorger, die im Übrigen ein wichtiger Teil in den lokalen, bundesweiten und internationalen Krisenstäben sind, gemarkungsüberschreitend zusammen, ebenso auch Hand in Hand mit der Feuerwehr, der Polizei und dem Katastrophenschutz", erläutert Badenova-Pressesprecherin Yvonne Schweickhardt auf Anfrage. Regelmäßig gebe es Übungen, in denen Ernstfälle erprobt würden. "Unsere Verbundwarte in Freiburg, wo die regionalen Energieströme rund um die Uhr überwacht werden, können genau auf den Monitoren sehen, wo ein Leck oder ein 'Angriff' stattgefunden hat. Dann wird versucht, die Energieströme umzuleiten, vergleichbar mit einem Stau, bei dem man Umleitungen organisiert", erklärt sie. Auch auf Gasspeicher könne im Notfall zur Überbrückung zurückgegriffen werden.

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