Schlemmen im Biergarten
Manchmal reichen die einfachen Dinge des Lebens
Ortenau (gro). Wenn es im Sommer tagsüber heiß und an den Abenden schön lau ist, dann gibt es nichts Schöneres als den Tag in einem Biergarten ausklingen zu lassen. Die Kombination aus kühlem Gerstensaft und herzhaften Gerichten ist einfach unwiderstehlich, um am Abend zu genießen und abzuschalten.
Dabei gilt, weniger ist manchmal mehr: Es gibt Standards, die dürfen nicht fehlen, gehen schnell und machen trotzdem satt. Dazu zählt natürlich die typische Brezel. In Bayern, dem Heimatland der Biergartenkultur, stehen Ständer auf den Biertischen, an denen die frischen, vielleicht sogar noch etwas warmen Laugenbrezeln hängen. Einfach mit etwas Butter oder frisch angemachtem Kräuterquark servieren. Im Badischen darf gerne anstelle des Quarks auch der heimische Rahm- oder Bibiliskäse verwendet werden. Mit frischen Gartenkräutern verfeinert, erfreut er auch verwöhnte Gaumen.
Schmalzbrot zum Auftakt
Ein guter Auftakt sind Schmalzbrote. Dazu benötigt man lediglich frisches Bauernbrot und Schmalz. Letzteres gibt es mit ohne Grieben oder auch mit kleinen Apfelstückchen verfeinert. Mit etwas Salz und Pfeffer bestreut, ist es ein guter Magenöffner. Radi – also weißer Rettich – und Biergarten gehören zusammen: Am einfachsten ist es, den Rettich mit einem Spezialschneider in lange Ringe zu schneiden. Mit Salz bestreuen und frischem Brot oder Brezel servieren und schon ist ein guter Begleiter zum Bier fertig. Rettich schmeckt aber auch lecker als Salat: Dazu wird er geschält und grob geraspelt. Etwas stehen lassen und das Wasser, dass der Radi lässt, abschütten. Kurz vor dem Servieren mit Salz, Pfeffer und etwas Sahne verfeinern. Dieser Salat passt ebenfalls gut als Begleiter von warmen Biergartengerichten wie Grillhaxe.
Ob badisch oder bayerisch: Wurstsalat ist ein Klassiker in Sachen Biergartenschmankerln. Hierzulande wird Lyoner oder Fleischwurst in dünne Stäbchen geschnitten und mit einer würzigen Vinaigrette und Zwiebeln angemacht. In Bayern wird Regensburger Wurst in dünne Scheiben geschnitten und ebenfalls sauer angemacht. Allerdings verwenden die Bayern Gurkenwasser anstelle von Essig. Unabhängig davon, welche Variante man bevorzugt: Beide werden durch leckere Bratkartoffeln zu einer vollen Mahlzeit. Eine schöne Variante ist ein würzig angemachter Rindfleischsalat, der sehr gut zu Bier passt.
Leber- oder Fleischkäse?
In Bayern wird Leberkäse, in Baden Fleischkäse gerne gegessen: Frisch aus dem Ofen schmeckt es am besten. Wer es üppiger mag, der legt noch ein Spiegelei auf die warme Vesperscheibe Wurst. Kartoffelsalat macht das Gericht rund.
Damit sind wir bei einem Alleskönner im Biergarten: Kartoffelsalat schmeckt zu Hähnchen und Frikadellen, er passt aber ebenso zur Grillhaxe wie der Weißwurst. Während Badener ihren Kartoffelsalat mit Brühe zubereiten, verwenden die Bayern Essig und Öl und schneiden Essiggurke mit hinein.
Bei dem Wort Schweins- oder Grillhaxe bekommen echte Biergartenfans leuchtende Augen. Dieses Gericht ist das Nonplusultra dieser Küche. Wichtig dabei: Die Haxe muss im Inneren weich und saftig, die Schwarte jedoch muss schön knusprig sein. Während der Sommerhitze schmeckt dieser Klassiker auch mal nur mit einer Scheibe Brot oder einem Salat, aber unwiderstehlich wird er, wenn dazu Bayrischkraut und Kartoffelknödel angeboten werden. Gekochtes Ochsenfleisch mit einer scharfen Meerettichsoße gilt als Klassiker der badischen Küche, in Bayern wird Kronfleisch, an dem sich noch Fett befindet, gekocht. Dazu gibt es ein Stück frisches Bauernbrot und Meerrettich aus dem Glas.
Deftiger Obatzda
Wer lieber Käse mag: Ein Obatzda besteht aus Camembert oder Brie, der mit weicher Butter vermischt wird. Mit Salz, Pfeffer und süßem Paprikapulver gewürzt, ist er ein toller Begleiter von frischem Brot und Bier.
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