Oken Business Center komplett
Offenburgs Eiermann-Zwilling ist eröffnet
Offenburg (st) Die Erweiterung des Oken Business Centers (OBC) an der Ecke Englerstraße/Okenstraße in Offenburg ist abgeschlossen: Anderthalb Jahre nach dem Spatenstich wurde am Freitag, 28. Juni, der Zwillingsneubau zum bestehenden Eiermann-Gebäude eröffnet – im Beisein von Baubürgermeister Oliver Martini und den Investoren Jürgen Grossmann sowie Svet Ivanoff von der GIK Objekt GmbH, die rund 5.000 Quadratmeter Bürofläche im früheren Verwaltungsgebäude von Müller Stahlbau geschaffen hat und vermietet.
„Mit unserem Neubau greifen wir die Architektur des bestehenden Gebäudes von Egon Eiermann auf und schaffen wichtige neue Gewerbeflächen für Firmen in der Region“, sagte Jürgen Grossmann bei der Eröffnung laut einer Pressemitteilung. „Dazu haben wir durch die Verbindung beider Gebäudeteile einen zweiten Fluchtweg geschaffen, der im Bestandsgebäude bisher fehlte.“ Das verbessere die Sicherheit erheblich und ermögliche im Notfall eine Evakuierung in beide Richtungen, fügte er hinzu. „Je mehr ein Denkmal genutzt wird, desto wertvoller ist es. Mit dem Oken Business Center zeigt die Grossmann Group mit Jürgen Grossmann und Svet Ivanoff eindrücklich, was man aus Denkmälern machen kann – eine super Leistung“, sagte Baubürgermeister der Stadt Offenburg Martini in seiner Eröffnungsansprache. „Außerdem wurde das Potenzial des Offenburger Stadteingangs Nord früh erkannt und ein tolles Zeichen für die Stadt gesetzt. Wir sind sehr zufrieden und blicken gespannt auf die Entwicklung des neuen Standquartiers im Norden in den kommenden Jahren.“
Schwieriges Projekt
Das aber war wohl gar nicht so einfach: „Die Arbeit an dem historischen Eiermann-Gebäude war das schwierigste Projekt, das wir je realisiert haben“, sagte Svet Ivanoff. „Wir mussten das Unmögliche möglich machen, aber es hat sich gelohnt. Wir haben das historische Objekt fit gemacht für das 21. Jahrhundert.“ Zu den besonderen Herausforderungen gehörte dabei die energetische Sanierung – inklusive Maßnahmen zur Wärmedämmung, zum Sonnenschutz und einer kontrollierten Be- und Entlüftung – sowie die Erhaltung der originalen Stahltrennwände. Details wie diese sind es, die den Eiermann-Neubau für Architekturfreunde so einmalig machen – denn als der Neubau für Müller 1961 bezogen wurde, setzte das Offenburger Büro Maßstäbe und war eines der modernsten Gebäude im weiten Umkreis.
Egon Eiermann, einer der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts, war bekannt für seine klaren, funktionalen Entwürfe, die Sachlichkeit mit Leichtigkeit verbanden und vor allem auf die Materialien Stahl und Glas setzten. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude in Offenburg, in dem die Grossmann Group 2022 den ersten Bauabschnitt des Oken Business Centers eröffnete, hatte er einst für die Firma Müller Stahlbau entworfen. Heute sind darin Mieter wie das Sanitätshaus Schaub und die Offenburger Niederlassung der BGV-Versicherung, Dienstleister wie Steuerberater Patrick Kriegel, die Unternehmensberatung Wisst International Consulting und die Wirtschaftsprüfer Tischler sowie die Ergo-Agentur von Dominik Sick ansässig.
Erweiterungsbau
Der Entwurf für den Erweiterungsbau stammt von den Grossmann Architekten unter der Projektleitung von David Meier in Zusammenarbeit mit Kruß Engineering, dem Elektroplanungsbüro Newplaning und dem Ingenieurbüro für Tragwerksplanung von Steffen Weinlich. Für die Bauausführung zeichnete die Züblin AG verantwortlich. Der Neubau bietet eine Nettofläche von 420 Quadratmetern pro Geschoss sowie eine flexible Raumaufteilung durch die tragende Funktion des Treppenhauses und der Außenwände. Die Gestaltung der Massivfassade ist bewusst zurückhaltend geplant, um nicht mit dem Skelettbau des Bestandsgebäudes zu konkurrieren. Beide Gebäude sind durch einen transparenten, eingeschossigen Bau sowie filigrane Brücken miteinander verbunden.
Das Oken Business Center ist ein weiteres Element der Projektentwicklung, die die Grossmann Group in Offenburg in den vergangenen Jahren vorangetrieben hat. Dazu gehören unter anderem auch das Gartenquartier in der Nordweststadt mit Reihenhäusern, Grünzug und einem 120 Meter langen Gebäuderiegel voller seniorengerechter Wohnungen; das Holiday Inn Express, das B&B Hotel und die neue Geschäftszentrale des Sensorspezialisten Genesys in der Maria-und-Georg-Dietrich-Straße; das Büro der IG Metall in der Rammersweier Straße sowie die derzeit noch im Bau befindliche Bundespolizeiinspektion in der Okenstraße.
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