Sonntagsporträt
Katarina Ankerhold leitet den Salmen in Offenburg

Die Leiterin des Offenburger Salmen, Katarina Ankerhold, liebt ihre Arbeit, vor allem die Begegnung mit den Menschen, die dort möglich ist. Die studierte Theaterwissenschaftlerin hat zuvor als Journalistin in Offenburg gearbeitet. | Foto: Michael Bode
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Offenburg Seit drei Jahren arbeitet Katarina Ankerhold beim Projekt Salmen: Die 36-Jährige leitet seit dem 1. März 2021 den Erlebnis- und Erinnerungsort in Offenburg. "Ich bin durch Zufall auf die Stellenausschreibung gestoßen", erzählt die gebürtige Bonnerin, die den Großteil ihrer Kindheit in Freiburg verbracht hat. Ihr gefiel die Kombination aus Kultur- und Projektarbeit, die gefordert wurde.
"Ich habe ein Jahr vor der Eröffnung angefangen", erinnert sich Katarina Ankerhold. Die Grundsteine für den künftigen Betrieb des Salmen waren bereits festgezurrt, ihre Aufgabe war und ist es, diese mit Leben zu erfüllen. "Am Anfang war ich auch in bauliche Fragen eingebunden, von denen ich nicht gedacht hätte, dass ich sie verstehen würde", sagt sie und lacht. Seitdem ist sie mit viel Herzblut bei der Sache. "Meine Arbeit macht so viel Sinn", so die Salmen-Leiterin. "Wir machen hier etwas, das wichtig ist und die Menschen erreichen sollte, gerade in der heutigen Zeit."

Themen, die emotional herausfordern

Demokratie, Freiheit, Verfolgung – die Themen, mit denen sie sich auseinandersetzt sind sperrig. "Meine Arbeit ist nicht immer einfach. Sie ist emotional herausfordernd, weil es Themen sind, die einen berühren." Als Beispiel nennt sie die gerade laufende Ausstellungen zum Holocaust in der polnischen Volkskunst.
Als Leiterin des Hauses laufen alle Fäden bei ihr zusammen. Sie ist für die Programmplanung verantwortlich, aber auch den pädagogischen Bereich. Ob Veranstaltungen, Führungen oder Sonderausstellungen – Katarina Ankerhold sorgt dafür, dass der Salmen eine Begegnungsstätte und nicht nur ein weiteres Museum ist. "Bewegend ist, wenn es bei Projekten mit Jugendlichen gelingt, dass diese sich in unsere schwierigen Themen hineinfinden und wir sie erreichen."
Ihr privater Lebensmittelpunkt ist in Straßburg. "Ich habe in Mainz Theaterwissenschaften, Politikwissenschaften und Französisch studiert. Damals war das die einzige Universität in Deutschland, die noch einen Magister-Studiengang angeboten hatte", berichtet sie von ihrem Werdegang. Ihr Liebe zu Frankreich vertiefte sich in einem Erasmus-Jahr in Paris während ihres Studiums.

Die Liebe zu Frankreichfrüh entdeckt

"Auch wenn ich das Theater liebe, mir war relativ schnell klar, dass ich später journalistisch arbeiten möchte", so Ankerhold. Nicht nur deshalb bewarb sie sich bei Arte und absolvierte dort ein Praktikum. Es folgte ein Volontariat beim Tietge Verlag in Offenburg. Sie mochte die Mischung aus redaktioneller Arbeit und Projektmanagement. "Eigentlich wollte ich nur drei Monaten hier in der Region bleiben, nun sind zehn Jahre daraus geworden", sagt sie.
Vor fünf Jahren legte sie ein Sabbatical ein. "Ich bin die Tochter einer Griechin und eines Deutschen", verrät Katarina Ankerhold. Ihre Auszeit nutzte sie, auf den Spuren ihrer Vorfahren durch Griechenland zu reisen. "Das war ein Stück weit auch Identitätssuche und -findung."
Reisen, um die Welt kennenzulernen, sind ihr wichtig. Genau wie ihr Hobby, das sie seit 25 Jahren mit Leidenschaft betreibt: Modern Dance. "Aber Sport im Allgemeinen ist ein wichtiger Ausgleich für mich. Und ich liebe es, in den Vogesen wandern zu gehen." Wir machen hier etwas, das wichtig ist und die Menschen erreichen sollte."
Christina Großheim

Katarina Ankerholds persönliche Tipps
Was man im Salmen tun sollte:

  • den 270-Grad-Film ansehen
  • sich an der Forderungs-Wand verewigen
  • den Gedenkraum in der Jüdischen Abteilung auf sich wirken lassen

Inszenierungen, die sie berühren

  • eine Grimms Märchenaufführung mit Schauspielern sowiePuppen
  • Tanz in der Straßburger Oper
  • Pina-Bausch-Tanztheater
Die Leiterin des Offenburger Salmen, Katarina Ankerhold, liebt ihre Arbeit, vor allem die Begegnung mit den Menschen, die dort möglich ist. Die studierte Theaterwissenschaftlerin hat zuvor als Journalistin in Offenburg gearbeitet. | Foto: Michael Bode
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