Fußnote
Ihre Meinung ist gefragt

Der Leser von Welt weiß es vermutlich, ich nicht: Ist Sovichea ein männlicher oder weiblicher Vorname? Bis vor kurzem wusste ich noch nicht einmal, dass es diesen Namen überhaupt gibt. Das erfuhr ich erst durch eine Anfrage, die mich per Mail erreichte. Unterschrieben war sie von zwei Studierenden, wie sie sich selbst politisch korrekt geschlechtsneutral bezeichneten. Den einen Vornamen konnte ich sofort als männlich identifizieren. Aber was verbirgt sich hinter Sovichea?

Nun bin ich als Journalistin kniffelige Recherchen gewöhnt. Hierzu bediene ich mich in aller Regel zunächst immer zweier Methoden parallel. Die eine war schon beim Neandertaler-Verlag beliebt. Ein lauter Ruf durch die offene Bürotür: "Weiß jemand, ob Sovichea für Männlein oder Weiblein steht?" Tatsächlich antwortete eine meiner klugen Kolleginnen, dass der Buchstabe A am Ende für eine Frau spricht. Da es aber für die journalistische Arbeit grundsätzlich gilt, Informationen zu verifizieren, gab ich Vor- und Nachname bei Facebook ein. Dort gibt es viele Sovicheas, leider mit anderen Familiennamen. Außerdem lächelten mir auf den dazugehörigen Fotos sowohl Herren als auch Damen entgegen.

Weil die beiden Studierenden auf eine Antwort warteten und ich auf die Schnelle nicht weiter kam, suchte ich nach einer neutralen Anrede. Da die Anfrage an "Sehr geehrte Frau Glaser" gerichtet war, wollte ich gerne ebenfalls mit dieser förmlichen Floskel beginnen und entschied mich für "sehr geehrtes Fakultätszeitschriften-Team". Wahrscheinlich fragen sich Sovichea und der "Teampartner" jetzt, was ich wohl für ein schräger Vogel bin. Aber unter Zeitdruck fallen einem manchmal eben nur dämliche Lösungen ein.

Mit den Anreden in Mails ist das überhaupt so eine Sache, wie eine Diskussion im Kollegenkreis ergab. Ich persönlich halte mich bei Mails an eine Gruppe von Leuten gerne an "liebe Kollegen" oder eben an "sehr geehrte Damen und Herren". Bislang dachte ich immer, damit demonstriere ich gute Manieren. Von wegen, wie mir ein junger Kollege offenbarte. Vor allem bei Letzterem habe er den Eindruck, die Mail komme von einer verstaubten alten Schachtel mit Stock im Hintern. Okay, er hat es freundlicher formuliert, die Kernaussage war aber dieselbe. Seine Alternative lautet: Hallo zusammen. Ernsthaft?!

Mich würde hier einmal die Meinung unserer Leser interessieren. Schreiben Sie mir doch an anne-marie.glaser@staz-online.de.
Anne-Marie Glaser
PS zur Info für die Anrede: Anne-Marie ist ein weiblicher Vorname.

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