Stromausfall in Offenburg und Schutterwald
Wenn die Wärmetheke kalt ist
Offenburg/Schutterwald "Wir weisen darauf hin, dass aufgrund des Stromausfalls keine Karten-, sondern nur Barzahlung möglich ist." Obwohl die Durchsage schon mehrfach im Bauhaus zu hören war, zückte der junge Franzose an der Kasse seine Visa-Karte. Er verstand kein Deutsch, hatte kein Bargeld dabei und war sichtlich genervt, dass er seinen Großeinkauf nicht bezahlen und mitnehmen konnte. Nach einigem Hin und Her parkte er den Einkaufswagen an der Seite und zog los, um an einem Bankautomaten Bargeld zu besorgen.
Taschenrechner
Während am Samstag im Osten und in der Mitte von Offenburg alles wie gewohnt lief, gingen teilweise im Westen sowie in Schutterwald kurz vor 9 Uhr die Lichter aus. Und nicht nur das, der Stromausfall sorgte für einige Probleme. Fleischkäse und Frikadellen wurden kalt, weil Wärmetheken nicht mehr funktionierten. In einigen Geschäften mussten die Preise der Einkäufe mit der Taschenrechnerfunktion des Handys zusammengerechnet werden und manche schlossen zeitweise sogar.
Auch die Ursache für den Stromausfall blieb lange im Dunkeln, obwohl das E-Werk Mittelbaden mit Hochdruck danach suchte. Vermutet wurden Kabelfehler. Entsprechend waren Kabelmesswagen unterwegs. Es gab Zu- und Abschaltungen im Stromnetz, um den Fehler einzugrenzen.
Um 11 Uhr meldete dann eine Guller-Redakteurin, die frei hatte, ihren Kolleginnen von zu Hause: "In der Nordweststadt haben wir wieder Strom." Dagegen ein Stück weiter im Westen nichts Neues. Kurz nach halb zwölf schaltete dann an der Kreuzung beim Kaufland in der Marlener Straße plötzlich eine der Ampeln wieder auf Betrieb. In den Gebäuden rundum tat sich ebenfalls was. Im Freien wartendes Verkaufspersonal kehrte in Geschäftsräume zurück und das zeitweise gesperrte Parkdeck konnte von Kunden angefahren werden. Gegen Mittag funktionierten bei über der Hälfte der bis dahin betroffenen Häuser die elektrischen Geräte wieder.
Ausgefallene Ampeln
Betroffen war laut Informationen der Guller-Redaktion ebenfalls das Messegelände, wo gestern die BIM stattfand. Allerdings gibt es dort eine eigene Notstromversorgung.
Ausgefallene Ampelanlagen sorgten für Verkehrsstörungen. Polizeistreifen hatten wichtige Knotenpunkte im Blick, mussten aber nirgendwo eingreifen. Wie die Redaktion auf Nachfrage erfuhr, gab es zwar am Vormittag zwei Unfälle. Ampeln hätten dabei aber keine Rolle gespielt.
Schließlich konnten die Kabelfehler lokalisiert werden und Servicetechniker machten sich an die Reparatur. "Durch Umschaltungen konnten ab 11 bis circa 13 Uhr sukzessive rund 75 Prozent der betroffenen Kunden wieder sicher mit Strom versorgt werden", so Annette Rösch vom Elektrizitätswerk Mittelbaden. Weiter versicherte sie, dass spätestens am Abend wieder bei allen der Strom fließen werde.
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