Offenburger Verein hilft den Opfern der Flutkatastrophe
Verheerende Überschwemmungen in Nepal
Eigentlich ist der Monsun etwas, auf das die Menschen in Nepal mit freudiger Spannung warten. Nur wenn es genug regnet, können sie pflanzen und später ernten. Doch dieses Jahr setzte die Regenzeit viel zu spät, dann aber mit einer ungeheuren Wucht ein. Innerhalb von nur fünf Tagen waren 80 Prozent des Terais, das ist die Grenzregion zu Indien, überschwemmt. Teile der Hauptstadt Kathmandu und anderen größerer Städte waren überflutet. Insgesamt wurden 20 der 77 Distrikte Nepals schwer getroffen. Bis zum 19. Juli starben bereits 80 Menschen, viele werden vermisst oder sind verletzt, unzähligen raubten die Wassermassen ihre Existenzgrundlage und ihr Heim.
Millionen Menschen sind betroffen
Alice Hölder, die Vorsitzende des Offenburger Vereins "Dautari - Friends for Future e.V." erläutert: "Die Bilder sind bedrückend - und es regnet weiter. Man kann es ohne zu übertreiben, als Katastrophe bezeichnen: Lebensmittel und sauberes Trinkwasser sind knapp. Es gibt keine Zeltplane, man sitzt im Regen, die Moskitos wüten. Es drohen Seuchen. Die Wassermassen haben Erdrutsche ausgelöst. Felder, Saatgut und Ernten sind zerstört. Insofern sind Millionen Menschen betroffen."
Gute Nachrichten
Dautari kann für seine Projekte Entwarnung geben. "Wir haben mittlerweile an allen Standorten jemanden erreicht und erfahren, dass nichts passiert ist", berichtet Alice Hölder. Sie stand in den letzten Tagen in ständigem Austausch mit Sampanna, ihrem Partner in Kathmandu. "Gemeinsam haben wir überlegt, wie wir den Betroffenen helfen können." In der Budget-Planung des Vereins gibt es einen Posten für Nothilfe. "Doch wir sind realistisch. Wir sind ein junger, kleiner Verein und haben (noch) nicht die Ausstattung/Kapazität, um in so einer katastrophalen Lage rasch Nothilfe in entfernten Regionen zu leisten. Wir können eher in der zweiten Welle aktiv werden - wenn es um Wiederaufbau geht oder darum, die Menschen mit neuer Kleidung, Decken oder Saatgut auszustatten."
Gemeinsam aktiv werden
Also haben Alice Hölder und Sampanna, der Vorsitzende von Dautari Nepal beschlossen, ihren österreichischen Partnerverein "Chay Ya" zu unterstützen. "Die Vorsitzende Sabine Klotz verfügt über viel Erfahrung - und mit ihrem Team in Nepal über die nötigen Ressourcen, um schnell und effektiv Nothilfe zu leisten." Chay Ya hat in Nepal bereits vier Dörfer in den zwei besonders heftig betroffenen Distrikten Paroha und Rautahat ausgewählt, in denen zunächst 2.500 Menschen mit dem Nötigsten ausstatten werden.
Konkret bedeutet das: Die Menschen erhalten Essenspakete für eine Woche, Wasseraufbereitungstabletten, Hygieneartikel, Moskitonetze und Zeltplanen. Ein Essenspaket mit Reis, Linsen, Zucker, Salz und Reisflocken kostet zum Beispiel rund 18 Euro. Eine Zeltplane etwa 10 Euro. Die Gesamt-Kosten inklusive Transport in die zum Teil schwer zugänglichen Regionen: rund 27.000 Euro.
Überwältigende Anteilnahme
Nachdem Alice Hölder via Facebook und per Rundschreiben an die Unterstützer von Dautari die Situation geschildert hat, kamen stolze 1.500 Euro zusammen. Die ersten Not-Pakete konnten bereits verteilt werden. "Ich danke allen unseren Unterstützern auf diesem Weg. Es ist berührend, wie groß die Hilfsbereitschaft ist."
Kurz-Info Dautari
Der gemeinnützige Verein „Dautari – Friends for Future e.V.“ sieht es als sein wesentliches Ziel,
die Voraussetzungen für ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben der Menschen in Nepal zu schaffen. Dabei soll der Name Programm sein: Die Mitglieder möchten Mut machen, an die Zukunft zu glauben. Vorsitzende ist Alice Hölder, stellvertretende Vorsitzende die Mutter der Gründerin Monika Hölder, das Amt der Schatzmeisterin trägt Julia Ritter aus Schutterwald.
Für weitere Infos: alice.hoelder@dautari.de (eine Website wird es in Kürze geben).
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