Ende 2023 soll das neue Gebäude stehen
Spatenstich für Eiermann-Zwilling

Andreas Range (v. l.) und Bernhard Schwendemann (Projekt- und Standortleiter Züblin), David Meier und Svet Ivanoff (Projektleiter und Bauherr Grossmann Group), Baubürgermeister Oliver Martini, Jürgen Grossmann (Architekt; Bauherr und Investor des Projekts), Statiker Marco Schulz (Tragwerksplanung Weinlich) und Ingenieur Ralf Kruß  | Foto: Fabio Bosco
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  • Andreas Range (v. l.) und Bernhard Schwendemann (Projekt- und Standortleiter Züblin), David Meier und Svet Ivanoff (Projektleiter und Bauherr Grossmann Group), Baubürgermeister Oliver Martini, Jürgen Grossmann (Architekt; Bauherr und Investor des Projekts), Statiker Marco Schulz (Tragwerksplanung Weinlich) und Ingenieur Ralf Kruß
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Offenburg (st) Das denkmalgeschützte Eiermann-Gebäude, ehemals Müller Stahlbau, an der Ecke Englerstraße/Okenstraße in Offenburg bekommt einen Zwillingsneubau. Investor ist die GIK Objekt GmbH, ein Unternehmen der Grossmann Group mit den Eigentümern Jürgen Grossmann und Svet Ivanoff. Mit dem Rohbau beauftragt ist die Züblin AG mit Sitz in Stuttgart. Der Neubau ist eine Erweiterung des Oken Business Center, das die Grossmann Group 2022 im historischen Gebäude von Nachkriegsdeutschlands Stararchitekt Egon Eiermann eröffnete. Grossmann sagt: „Für den Neubau haben wir die optimale Geometrie von Eiermanns Architektur aufgegriffen und sie genutzt, um neue Gewerbeflächen für Firmen in der Region zu schaffen.“ Die Planung für das Gebäude stammt von den Grossmann Architekten unter der Projektleitung von David Meier in Zusammenarbeit mit Kruß Engineering, Krunoslav Pavic und seinem Elektroplanungsbüro Newplaning und dem Ingenieurbüro für Tragwerksplanung Dipl.-Ing. Steffen Weinlich. Ende 2023 soll das neue Gebäude an der Stelle stehen, an der sich einst die Kantine von Müller Stahlbau befand. Etwa die Hälfte der Flächen des Neubaus waren zum Spatenstich bereits vermietet. 

Baubürgermeister Oliver Martini betonte beim Spatenstich am die Bedeutung dieses Innenverdichtungsprojekts für Offenburg: „Dieser Ort ist nicht nur Stadteingang, sondern hat auch eine mehr als 150-jährige Geschichte mit der Firma Stahlbau Müller. Ich bin sehr froh, dass es für das Eiermann-Gebäude ein zukunftsfähiges Konzept gibt und dieses historische Gebäude damit in der Zukunft weiter lebendig genutzt werden kann.“ Zweimal war das Projekt zuvor im kommunalen Gestaltungsbeirat gewesen.

Einfache Formen

 
Wie das Bestandsgebäude von Eiermann setzt auch der Zwillingsneubau von Grossmann auf einfache Formen sowie das Treppenhaus als tragenden Kern, um den herum die Räume angeordnet sind. Zusätzlich zum Kern sind nur die Außenwände tragend, was eine flexible Raumaufteilung im Inneren ermöglicht. Die Nettofläche pro Geschoss beträgt 420 Quadratmeter. Von der Form her ist der Neubau ein Zwilling, seine Außenfassade leistet eine Ergänzung in zeitgemäßer Architektursprache. Die Gestaltung der Massivfassade ist bewusst zurückhaltender geplant, um dem Skelettbau des Bestandsgebäudes nicht die Schau zu stehlen. Beide Gebäude werden durch einen transparenten eingeschossigen Bau miteinander verbunden sein. Standortleiter Bauleiter Bernhard Schwendemann von Züblin sagte: „Das Gebäude zeichnet sich durch einen regelmäßigen Aufbau der Geschosse aus. Die dankbare Konstruktion mit ihrer klaren Anordnung ermöglicht uns so das Bauen in einem straffen Zeitplan.“

Dem Baubeginn vorausgegangen war eine aufwendige energetische Sanierung des Bestandsgebäudes aus dem Jahr 1961, die auf zwei der fünf Stockwerke noch andauert. Dazu gehören Maßnahmen zur Wärmedämmung und zum Sonnenschutz inklusive Rundumerneuerung der Fassade sowie eine kontrollierte Be- und Entlüftung. „Wir haben dem historischen Objekt fit gemacht für das 21. Jahrhundert“, sagt Projektleiter und Grossmann-Group-Partner Svet Ivanoff, der mit seinem Team als Experte für knifflige Denkmalschutzprojekte gilt. Die Arbeit an dem historischen Eiermann-Gebäude sei das schwierigste Projekt gewesen, das sie je realisiert haben: „Wir mussten das Unmögliche möglich machen, aber es hat sich gelohnt“, sagt Ivanoff. Bei der Sanierung musste unter anderem ermittelt werden, welche der Stahlwände im Gebäudeinneren original aus dem Jahr 1961 stammen. Diese mussten erhalten und in der Originalfarbe gestrichen werden, welche wiederum erst durch mühsames Abtragen der einzelnen Farbschichten zu ermitteln war. Bei einer Führung anschließend an den Spatenstich stellte Ivanoff unter anderem den Sonnenschutzaspekt der Fenster vor: „Die intelligente Verglasung ermöglicht optimalen Wärmeschutz bei bestmöglicher Belichtung.“

Die Landtagsabgeordnete Barbara Saebel, Sprecherin für Denkmalschutz und Kulturerbe der Grünen im Landtag, sagte nach der Besichtigung des Bestandsgebäudes: „Denkmalschutz ist das nachhaltigere Bauen. Originaltreue, Ressourcenschonung und die Nachverdichtung wirken in ihm gemeinsam. So spart man nicht nur Verbrauchsenergie bei der Unterhaltung der Gebäude, sondern auch Ressourcen beziehungsweise sogenannte Graue Energie durch Erhalt statt Neubau. Aber das geht nur im Sinne des Denkmalschutzes, wenn es wie hier eine Nutzungsidee gibt und der Investor einen Blick für das Bauen im Bestand hat.“

Mieter bereits eingezogen

In die fertiggestellten Stockwerke sind bereits die folgenden gewerbliche Mieter eingezogen: Wisst International Consulting, die Steuerberatungsgesellschaft Patrick Kriegel, das Sanitätshaus Schaub, die Ergo Versicherung Dominik Sick, die Wirtschaftsprüfer-Kanzlei Tischler Tax and Audit sowie die Züblin AG selbst, die nun den Rohbau des Neubaus von einem Büro des Bestandsgebäudes aus koordiniert.

Am 1. Februar eröffneten die Stuttgarter im Oken Business Center ihre Ortenauer Niederlassung. Sie hatten nach Räumlichkeiten für eine Züblin-Niederlassung gesucht, im Gespräch mit der Grossmann Group dann auch von den Erweiterungsplänen für das attraktive Business Center gehört und direkt im Anschluss ein Angebot für den Rohbau des Neubauprojekts ausgearbeitet, das den Bauherrn überzeugte.

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