Notunterkunft in der Messe
Reihen von Betten und wenig Privatsphäre

Staatssekretär Volker Schebesta (v. l.), Justizministerin Marion Gentges, Peter Kramer, Regierungspräsidium und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer vor Ort | Foto: gro
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  • Staatssekretär Volker Schebesta (v. l.), Justizministerin Marion Gentges, Peter Kramer, Regierungspräsidium und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer vor Ort
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Offenburg Bauzäune trennen Abteile ab, Betten stehen in einer langen Reihe, für Privatsphäre werden Folien sorgen, die an den Bauzäunen befestigt werden: Die Halle 1 der Messe Offenburg wurde in eine Notunterkunft für die Erstaufnahme von Asylsuchenden umfunktioniert. Start wird am Montag sein, das Regierungspräsidium hat die Halle bis Mitte Februar gemietet.
"Die Erstaufnahmestelle in Freiburg platzt aus allen Nähten, obwohl dort die Kapazitäten verdoppelt wurden", so Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer bei einem Besuch in Offenburg. Bei der Suche nach Alternativen wandte man sich an die Messe Offenburg. "Wir sind froh, dass wir mit der Messe, dem Ortenaukreis und den Maltesern mit bewährten Partner zusammenarbeiten können", so Schäfer.

Platz für 400 Menschen

Der Grund, warum die Messehalle nicht zu einer Eishalle umgebaut wird, ist einfach: Diese fiel der Pflicht zum Energiesparen der Kommunen zum Opfer. "Die Entscheidung war schon vor der Anfrage aus Freiburg gefallen", erklärt Messechefin Sandra Kircher, warum sie zusagen konnte.

Bis zu 400 Menschen finden Platz. Sie kommen aus dem Ankunftszentrum des Landes in Heidelberg. Im Foyer werden die Neuankömmlinge in Empfang genommen. Nachdem sie ihren Namen und ihr Herkunftsland angegeben haben, wird ein Coronatest gemacht. Dann erhalten sie einen Ausweis. Nur mit diesem ist der Zutritt zur Notunterkunft gestattet. Die Halle wurde geteilt: Rund 200 Betten stehen für Familien bereit, weitere 200 für allein reisende Männer. In der Halle 2 wurde ein Aufenthaltsbereich eingerichtet, in dem auch die Mahlzeiten eingenommen werden. Weiter wurden Duschcontainer aufgestellt. Es gibt WLAN und Strom, Komfort fehlt. Die Malteser übernehmen die Alltagsbetreuung und den Sanitätsdienst. Auch eine Security ist vor Ort sowie Ansprechpartner des Regierungspräsidium.

Zwischen ein und zwei Wochen werden die Asylsuchenden in Offenburg bleiben. Sobald Plätze in Freiburg frei werden, werden sie dorthin verlegt.

Hintergrund: Zahlen & Fakten

Justizministerin Marion Gentges nennt die aktuellen Zahlen beim Rundgang in der Notunterkunft:

  • 136.000 Menschen aus der Ukraine
  • 20.000 Asylsuchende
  • 2.000 humanitäre Aufnahmen

wurden bislang 2022 im Land aufgenommen. Insgesamt sind bis Anfang November 159.000 Menschen aus 30 Nationen, die Schutz suchen, nach Baden-Württemberg gekommen. Das sind 1,5 mal so viele wie im Jahr 2015.

In der sogenannten Erstaufnahme bleiben die Neukömmlinge bis sie einen Asylantrag gestellt haben. In dieser Phase ist das Land für Unterbringung und Versorgung zuständig.

Wurde der Antrag gestellt, dann gehen sie in die Verantwortung der Stadt- und Landkreise über. Die vorläufige Unterbringung dauert solange wie das Asylverfahren läuft. Im Ortenaukreis stehen derzeit 2.500 Plätze zur Verfügung, 2.000 davon sind laut Michael Loritz, Ortenaukreis, davon belegt.

Am Ende steht die Anschlussunterbringung in den Kommunen. Die Menschen werden nach einem Schlüssel verteilt. Die Bewohner der Notunterkunft werden auf das Offenburger Kontingent angerechnet.

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