Offenburger Alt-OB am Montag gestorben
Martin Grüber wurde 84 Jahre
Offenburg (gro/st). Der Offenburger Alt-Oberbürgermeister Martin Grüber ist am Montag, 6. Dezember, im Alter von 84 Jahren gestorben. Das teilt die Stadt Offenburg mit. Grüber war 1975 im zweiten Wahlgang gewählt worden und der erste SPD-Mann an der Spitze von Offenburg. 1983 wurde er mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Die vollen acht Jahre blieb er allerdings nicht in Offenburg, er wechselte im Oktober 1989 als Stadtkämmerer in den Magistrat nach Frankfurt. 2007, nach seiner Pensionierung, war er mit seiner Frau Dagmar wieder in die Stadt zurückgekehrt.
„Der Tod von Martin Grüber macht mich betroffen“, sagte Oberbürgermeister Marco Steffens. „Ich habe ihn als sehr offenen Menschen gekannt und geschätzt. Da er am Stadtgeschehen nach wie vor beteiligt war, sind wir uns regelmäßig begegnet, zum Beispiel immer wieder auf dem Wochenmarkt.“
Grüber und Offenburg
Grüber gilt als der Modernisierer der Stadt. In seine Zeit fiel die Sanierung der Innenstadt mit dem Bau der Fußgängerzone und deren Belebung mit der Installation des Weihnachtsmarkts und anderer innerstädtischer Feste. Unter seiner Ägide wurde ein Referat für Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung geschaffen. Die Gewerbegebiete Waltersweier und Elgersweier wurden in seiner Amtszeit entwickelt, der Technologiepark Offenburg gebaut.
Grüber führte als einer der ersten Oberbürgermeister regelmäßige Bürgersprechstunden ein, er stand für die Einrichtung von Jugendzentren und die Förderung der Radfahrstadt Offenburg, die 1984 mit der Auszeichnung "Fahrradfreundlichste Stadt" in Baden-Württemberg belohnt wurde. Die markante Farbe Grün für die Fahrradwege wurde während seiner Amtszeit gefunden. Auch das Glockenspiel am Rathaus, das Touristen und Einheimische mit seinen Melodien entzückt, ließ Martin Grüber installieren. Seine letzte Amtshandlung, bevor er 1989 nach Frankfurt wechselte, war die Einweihung des Museums im Ritterhaus.
Stationen eines Lebens
Geboren wurde Martin Grüber am 25. März 1937 im nordbadischen Neckarelz als Pastorensohn. Das Abitur legte er in Ettlingen ab. Es folgte das Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Heidelberg, Tübingen, München und Freiburg.
Prägend nach dem Beitritt zur SPD war für ihn die Bekanntschaft mit Fritz Erler, der einer der herausragenden Gestalter der Partei in der Nachkriegszeit war. Bevor Martin Grüber in Offenburg Oberbürgermeister wurde, war er unter anderem Kabinetts- und Parlamentsreferent der hessischen Landesregierung sowie als persönlicher Referent und Büroleiter des Frankfurter Oberbürgermeisters Rudi Arndt tätig.
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