Gigant war nicht zu retten
Mammutbaum vor dem Winzerkeller gefällt
Kappelrodeck (suwa). Für den großen Mammutbaum vor dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein in Kappelrodeck gab es keine Rettung mehr. Am vergangenen Freitag wurde der über 130 Jahre alte Baum fachmännisch gefällt. Zuletzt gingen Gefahren von dem Baum aus, denn immer wieder stürzten Äste auf den Gehweg. Auch der Baumchirurg sah wenige Chancen auf eine dauerhafte Rettung des Giganten.
„Wir haben uns schwer getan mit dieser Aktion“, betonte der Geschäftsführende Vorstand Markus Ell. Aber die Sorge vor möglichen Gefahren auch für Passanten war größer und führte nun zu dieser Maßnahme. Trotz umfangreicher Aktivitäten im vergangenen Sommer in Form von Tiefendüngungen, reichhaltiger Wässerung wurde es zur Gewissheit, „dass es eher schwierig wird, den Baum noch zu retten“, argumentierte der Baumchirurg. Auch der vergangene sehr, sehr trockene Sommer habe dem Baum weiter geschadet, heiß es seitens des Experten.
130 Jahre alt
Der geschichtsträchtige Baum wurde am 21. August 1886 anlässlich des Geburtstags der Kappelrodecker Heimatdichterin Elise Vogt zu deren Ehren gepflanzt. Mit über 130 Jahren wurde der Baum rund 50 Meter hoch und hat einen Umfang von 9,50 Metern. „Uns ist die geschichtliche Bedeutung des Baumes bewusst und wir haben uns alles andere als leicht getan mit dieser Entscheidung“, betonte Ell. Aber angesichts der aktuellen Wetterlagen mit häufiger auftretendem Windbruch ging mit dem Baum auch ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Nutzer von Straße, Gehweg und Parkplatz einher. Auch der Baumdoktor hatte sich vor Ort erneut ein detailliertes Bild gemacht, konnte eine Rettung des Baumes jedoch nicht garantieren.
Ein heimischer Holzrückebetrieb hat gestern den Mammutbaum fachmännisch zerlegt. Zunächst wurden mittels Hebebühne die seitlichen Äste entfernt. Später konnte über den Autokran der zirka 35 Meter hohe Stamm Stück für Stück abgetragen werden. Das Holz soll nun eingelagert werden. Über eine Verwendung wird beim Winzerkeller schon nachgedacht. „Erste Ideen gibt es bereits.“ Auch wird in Abstimmung mit der Gemeinde Kappelrodeck und deren Bürgermeister Stefan Hattenbach im Lauf des Frühjahrs eine Ersatzpflanzung vorgenommen. Ein Standort innerhalb der Gemeinde soll zeitnah gefunden werden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.