Tagesstätte für Obdachlose Offenburg
Kreis erhöht den Zuschuss

Noch befindet sich die Wärmestube beim ehemaligen Schlachthof in Offenburg. Doch ein Umzug in die Haselwanderstraße ist geplant. | Foto: gro
  • Noch befindet sich die Wärmestube beim ehemaligen Schlachthof in Offenburg. Doch ein Umzug in die Haselwanderstraße ist geplant.
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Offenburg (st) Der Zuschuss des Ortenaukreises für die Tagesstätte für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in Offenburg soll im Entwurf des Doppelhaushalts 2025/2026 um 24.000 Euro angehoben werden. Der Sozialausschuss des Kreistags hat am Dienstag, 18. Juni, einstimmig beschlossen, die Verwaltung entsprechend mit der Planung zu beauftragen. Statt bislang 71.200 Euro soll es dann jährlich 95.200 Euro geben, teilt das Landratsamt Ortenaukreis mit. Der Mehrbetrag wird für die befristete Anmietung von Containern benötigt.

Die Tagesstätte steht in der Trägerschaft des Fachverbands für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.V. (AGJ). Es handelt sich um ein ambulantes Angebot zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten. Wohnungslose oder Menschen in prekären Wohnverhältnissen, die sich auch häufig auf öffentlichen Plätzen aufhalten, nutzen dieses Angebot in der Regel, weil ein tragfähiges soziales und familiäres Umfeld fehlt.

317 Besucher

Die Tagesstätte wird monatlich von rund 317 Personen besucht. Jährlich gibt es rund 6.500 Besuchskontakte. Die Tagesstätte steht im Hilfeverbund mit anderen Angeboten des AGJ-Fachverbands in Offenburg, wie der ambulanten Fachberatungsstelle sowie den stationären und ambulanten Wohnangeboten. Die Einrichtung leistet Hilfe in Krisensituationen und bietet eine Tagesstruktur sowie die Möglichkeit, Kontakte zu anderen Menschen zu pflegen sowie praktische Hilfen und günstige Mahlzeiten zu erhalten.

Der AGJ-Fachverband hatte Erhöhung für die Anmietung von zwei Containermodulen mit sanitären Anlagen und Küche für eine begrenzte Dauer des Umbaus beantragt. Denn in enger Abstimmung mit der Stadt Offenburg ist vorgesehen, dass die Wärmestube, die Fachberatungsstelle für Wohnungslose und die Tagesgeldauszahlung des Ortenaukreises vom angemieteten Standort Wasserstraße in die Haselwanderstraße verlegt wird. Auch der Kälte- und Erfrierungsschutz soll – allerdings mit zeitlichem Versatz – dort dauerhaft untergebracht werden. Die AGJ strebt zusammen mit der Stadt Offenburg eine stufenweise Umsetzung und Finanzierung der Maßnahmen an.

Umzug in Haselwanderstraße

In der ersten Stufe sollen bis Ende des Jahres 2024 als Übergangslösung alle derzeit in der Wasserstraße 22 a untergebrachten Angebote, Wärmestube, Fachberatung und Tagesgeldauszahlung, in die Haselwanderstraße in das Erdgeschoss im nördlichen Teil des Gebäudes untergebracht werden. Die sanitären Anlagen und eine Küche sollen außerhalb der vorhandenen Gebäudestruktur in zwei über einen Flur direkt angebundenen Containermodulen bereitgestellt werden. Der Kälte- und Erfrierungsschutz soll vorübergehend am bisherigen Standort in der Freiburger Straße verbleiben.

In der zweiten Stufe soll in etwa fünf bis sieben Jahren der abschließende Um- und Ausbau des südlichen Bestandsgebäudes in der Haselwanderstraße erfolgen, um dort dauerhaft die Tagesstätte, die Fachberatung und die Tagessatzauszahlung unterzubringen. Die im Erdgeschoss freiwerdende Fläche des nördlichen Bestandsgebäudes soll dann für die dauerhafte Unterbringung des Erfrierungsschutzes genutzt werden. Nach Fertigstellung können die Container wieder entfernt werden, da die notwendigen Anlagen dann mit dem Umbau im Bestandsgebäude zur Verfügung stehen.

Die Finanzierung der gemieteten Container wird dadurch ermöglicht, dass schon seit Längerem vorgesehen ist, weitere Stellenanteile in der Hauswirtschaft zu bezuschussen. Die Stellenerhöhung soll jedoch erst nach Abschluss der Gesamtplanung und -umsetzung erfolgen und somit nach der Rückgabe der Container und dem Wegfall der dafür anfallenden Mietkosten. Der Kreis prüft in Abstimmung mit dem Träger auf Anregung des Ausschusses zudem, ob ein Kauf von Containern wirtschaftlicher wäre als eine Anmietung.

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