Mehrfachbeauftragung für die Alte Kita Bühl
Gremium kürt Sieger

Mit dem Siegerbeitrag in Bühl: Andreas Demuth (v. l.), Vertreter Katholischen Kirchengemeinde, Georg Schrempp, Ortsvorsteher Bühl, Bürgermeister Oliver Martini, Sophie Hünerfeld, Referatsleiterin Immobilienmanagement Grundstücke Erzdiözese Freiburg und Bürgermeister Hans-Peter Kopp. | Foto: Stadt Offenburg/Würth
  • Mit dem Siegerbeitrag in Bühl: Andreas Demuth (v. l.), Vertreter Katholischen Kirchengemeinde, Georg Schrempp, Ortsvorsteher Bühl, Bürgermeister Oliver Martini, Sophie Hünerfeld, Referatsleiterin Immobilienmanagement Grundstücke Erzdiözese Freiburg und Bürgermeister Hans-Peter Kopp.
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Offenburg (st). Das Gebäude „Alte Kita“ in Bühl steht seit einigen Jahren weitestgehend leer, teilt die Stadt Offenburg mit. Im ersten Obergeschoss werden die Räume für die kirchliche Jugendarbeit der KJG Bühl genutzt. Seit vielen Jahren besteht grundsätzlich der Wunsch, dass dieses Gebäude zu einem Dorfzentrum/Bürgerhaus mit Ortsverwaltung sowie kirchlichen Nutzungen, die bislang im benachbarten Pfarrhaus beheimatet sind, weiterentwickelt wird.

Die „Alte Kita“ schafft gemeinsam mit dem Pfarrhaus, dem Pfarrgarten und der Kirche eine ausgesprochen wertige dörfliche Situation, die grundsätzlich erhalten werden sollte. Sowohl Stadt als auch Kirchengemeinde haben ein großes Interesse daran, dieses Projekt gemeinsam umzusetzen und an diesem Standort ein Dorfzentrum zu schaffen, das die örtliche Struktur und Entwicklung von Bühl stärkt.

Mehrfachbeauftragung

Hierzu hat der Offenburger Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, eine Mehrfachbeauftragung für die Gebäudeplanung auf dem Grundstück der „Alten Kita“ als Realisierungsteil in Verbindung mit einem Ideenteil für das „Pfarrareal“ durchzuführen.
Ziel des Wettbewerbs war es dabei, zum einen die bestmögliche funktionale und gestalterische Lösung für einen Neubau als Ersatzbebauung für die „Alte Kita“ mit einer Nachnutzung als Dorfzentrum/Bürgerhaus mit Ortsverwaltung sowie kirchlichen Nutzungen zu realisieren und zum anderen Ideen zu gewinnen, wie das kirchengemeindliche Grundstück „Pfarrareal“ städtebaulich entwickelt werden kann.

Die Durchführung der Mehrfachbeauftragung erfolgte in einem einphasigen, anonymen Verfahren mit einer Teilnehmerzahl von letztendlich vier Architekturbüros, welche aus Sicht der Stadtverwaltung zum einen geeignet sind, die Aufgabe gut zu lösen, und zum anderen durch die unterschiedlichen Bürogrößen und Projekterfahrungen einen sicherlich interessanten Mix an Entwurfsarbeiten liefern können.

Bebauungskonzepte für Grundstücke

Aufgabe der Teilnehmer war es, Bebauungskonzepte für die beiden Grundstücke in unterschiedlichen Bearbeitungstiefen zu entwickeln, welche dann zum einen Grundlage für die weitere Realisierung der Bebauung des städtischen Grundstücks „Alte Kita“ sind und zum anderen eine Basis für die künftige Entwicklung des kirchlichen Grundstücks „Pfarrareal“ bieten werden.

Dabei sollte die Anordnung der einzelnen Baukörper auf den Grundstücken entwickelt werden, sowie Baumassen, Gebäudelagen und Grundrisse geplant werden, welche durch adäquate Freiraumkonzepte ergänzt werden sollten.

Gremium kürt Sieger

Am Mittwoch, 13. April 2022, hat das Bewertungsgremium aus externen und städtischen Vertretern nach intensiver Beratung eine Rangfolge und damit einen Sieger des Wettbewerbs ermitteln können. Die Arbeit des Büro Kopf Architekten aus Steinach/Offenburg konnte dabei klar überzeugen. Es handelt sich um einen sehr gut gelungenen, funktionalen Beitrag mit hoher Variabilität, einem der Aufgabe angemessenen Baukörper und guter Wirtschaftlichkeit.

„Ich bin erleichtert, dass wir einen tollen Entwurf haben, der an einer guten Selle viel Potenzial bietet“, sagte Ortsvorsteher Georg Schrempp. Er erhoffe sich eine gute Entwicklung, auch weil das Pfarrareal mit überplant wird. Auch Baubürgermeister Oliver Martini freue sich: „Ich glaube, dass wir eine tolle Planung haben. Mit dem Entwurf für das neue Dorfzentrum wird auch eine eigene Identität für das Areal entwickelt.“

Insgesamt sind drei Nutzungsebenen geplant, in einem zur westlichen Grundstücksgrenze freistehenden Baukörper. Jeder einzelnen Nutzung - Mehrzweckraum, Gemeindeverwaltung, Jugendräume - steht eine vollständig eigene, unabhängige Ebene zur Verfügung, was funktional als sehr vorteilhaft gesehen wird.

Gleichwertige Hauptnutzungsbereiche 

Im Vergleich zu den drei weiteren Beiträgen gibt es somit keine einschränkende funktionale Durchmischung unterschiedlicher Nutzungen auf den einzelnen Ebenen. Alle drei Hauptnutzungsbereiche sind gleichwertig zur offenen Landschaft beziehungsweise zur Gartenseite ausgerichtet. Der Grundflächenbedarf fällt im Vergleich weit geringer aus als bei den Mitbewerbern bei gleichzeitig größerer Entwicklung in die Höhe, was wiederum für die Bedeutung eines Baukörpers einer Ortsverwaltung mit öffentlichen Nutzungen als sehr angemessen und positiv bewertet wird.

Die Ränge 2 bis 4 entfielen auf die Büros Michael Welle Architektur, Lehmann Architekten und Architekt Peter Korinski, alle ebenfalls aus Offenburg. Im weiteren Vorgehen wird nun einer der Teilnehmer der Ränge 1 bis 3 in einem Verhandlungsverfahren nach der Unterschwellenvergabeordnung (UVgO) nach Gremienberatung mit den weiteren Planungsleistungen nach HOAI beauftragt.

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