Planungswettbewerb Landesgartenschau entschieden
Ein Park an der Kinzig

Jutta Herrmann-Burkart (v. l.), Oberbürgermeister Marco Steffens und Baubürgermeister Oliver Martini diskutieren die Pläne. | Foto: gro
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  • Jutta Herrmann-Burkart (v. l.), Oberbürgermeister Marco Steffens und Baubürgermeister Oliver Martini diskutieren die Pläne.
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Offenburg (gro) Ein weiterer Schritt in Richtung Landesgartenschau 2032 wurde am Dienstag, 1. Oktober, in der Abtsberghalle in Offenburg-Zell-Weierbach gemacht: Das Planungsbüro, das die Gestaltung des künftigen Kinzigparks übernimmt, steht fest. Einstimmig entschieden sich die Preisrichter für den Entwurf des Büros RMP Stephan Lenzen aus Köln. "Das Büro hat die Vorgaben aus dem Wettbewerb am besten umgesetzt", stellte Jutta Herrmann-Burkart, Leiterin des LGS-Büros in Offenburg, bei einem Pressetermin am Mittwoch, 2. Oktober, fest.

Im März dieses Jahres lobte der Gemeinderat Offenburg einen zweiphasigen  Planungswettbewerb aus. "Wir wollten erste Konzeptideen, die in der zweiten Stufe verfeinert werden sollen", erklärte Baubürgermeister Oliver Martini das Verfahren. 25 Teilnehmer reichten ihre Unterlagen ein. Sieben von ihnen kamen in die zweite Runde. "Das Verfahren hat sich bewährt", so Martini.

Realisierungs- und Ideenteil

Im Realisierungsteil wurde das Gebiet des künftigen Kinzigparks, der Daueranlage, die auch nach der Landesgartenschau erhalten bleibt, überplant. Dabei handelt es sich um die Fläche des OFV-Stadions, die Mühlbachinsel, die Räderbachinsel sowie die ehemaligen Tennisplätze am Sägeteich. Im Ideenteil hatten die Planer die Aufgabe, den Bereich der Kinzig bis zur Südbrücke neu zu gestalten, aber auch die Verbindung vom Bürgerpark zum neuen Naherholungsgebiet zu schaffen. "Es handelt sich um ein integriertes Gesamtkonzept", fasste der Baubürgermeister zusammen.

"Das Thema und die Aufgabe waren die Stadt an die Kinzig und die Kinzig an die Stadt zu bringen", beschrieb Jutta Herrmann-Burkart die Planungsvorgaben. Das Kerngebiet ist drei Hektar groß und befindet sich auf dem Gelände des heutigen OFV-Stadions. "Dort wird ein ausgedehnter Wiesenraum entstehen. Der Damm wird zurückverlegt und abgeflacht, so dass die Kinzig ein Teil des Parks wird", so Herrmann-Burkart. Rund um die neue Parklandschaft führt das Hauptwegenetz, es wird aber auch im Inneren erschlossen. Elemente sollen unter anderem ein Flößerspielplatz mit Sitzelementen werden, in Richtung Bahnlinie ist eine Gastronomie mit Sitzgelegenheiten angedacht. In Richtung Hochschule wird eine lockere Bepflanzung eingebunden, der Campus wird direkt am Park liegen.

Mühlbachinsel

Es soll eine neue Querung zur Mühlbachanlage geben. Die Pfählervilla, in der sich das Stadtteil- und Familienzentrum Stegermatt befindet, ist damit besser aus dem Stadtteil erreichbar. Die alte Veranstaltungshalle wird abgerissen, es ist ein Neubau vorgesehen. Dieser wird sich allerdings nicht mehr auf der eigentlichen Mühlbachinsel befinden, sondern daneben, entlang des Südrings.

Die Kleingärten im Bereich Sägeteich und Räderbachinsel kommen weg, das Gelände entlang des Mühlbachs steht künftig allen zur Verfügung. Auch dort werden neue Aufenthaltsräume geschaffen, angedacht ist auch eine Fläche für gemeinschaftliches Gärtnern. Lockere Baumbestände sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen. Was den Preisrichtern gefiel: Der Übergang zum neuen Sportpark, der 2027 fertiggestellt sein soll, ist fließend und offen. Die Leiterin des LGS-Büros fasst den Plan zusammen: "Es entsteht eine wunderbare Parklandschaft, die Lust macht an die Kinzig zu gehen." Sie ist sich sicher, dass die Offenburger mehr Räume brauchen, in denen sie sich aufhalten können.

Neue Brücken

Während die Stadt bei der Umsetzung des Kinzigparks federführend ist, wird das Regierungspräsidium die Leitung bei der Renaturierung der Kinzig übernehmen. Es sollen mehrere neue Fußgänger- und Radfahrerbrücken die Kinzigufer verbinden.

Die nächsten Schritte sind: Im Laufe des Oktobers soll das Vergabeverfahren abgeschlossen werden. Im Dezember wird der Gemeinderat offiziell über das Ergebnis informiert. Wenn alle Fristen des Vergabeverfahrens erfüllt sind, soll Anfang 2025 der Planungsauftragsbeschluss durch den Stadtrat gefasst werden. Mit den Arbeiten soll Mitte 2027 begonnen werden, damit zur Eröffnung der Landesgartenschau im Frühjahr 2032 auch alles fertig ist.  

Info: Bis Dienstag, 8. Oktober, sind die Entwürfe in der Abtsberghalle täglich nachmittags bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen bis 17 Uhr zu sehen. Am Dienstag sind die Bürger ab 18 Uhr eingeladen, mit den Beteiligten beim Landesgartenschaumarkt ins Gespräch zu kommen.

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