Siegerentwurf aus Wettbewerb
Ein neues Gesicht für das Bahnhofsquartier
Offenburg (gro). Glücklich ist niemand mit der bestehenden Situation rund um den Bahnhof in Offenburg. Um das Quartier städtebaulich neu zu ordnen, wurde das Sanierungsgebiet Bahnhof/Schlachthof 2019 ausgewiesen. Gemeinsam mit der DB Station & Service AG lobte die Stadt Offenburg ein konkurrierendes Planungsverfahren aus. Von 15 eingereichten Arbeiten schafften es fünf in die nächste Runde, nun steht der Siegerentwurf fest: Er stammt von Faktorgruen Landschaftsarchitekten, bdla Beratende Ingenieure, Freiburg mit Thomas Schüler Architekten Stadtplaner Düsseldorf mit Fichtner Water & Transportation Group Freiburg.
Die wichtigsten Punkte des Siegerentwurfs: Der Zentrale Omnisbusbahnhof (ZOB) wandert in den Norden, parallel zur Hauptstraße. Auf den Parkplätzen entlang der Rheinstraße soll ein Parkhaus entstehen, das außerdem zur Mobilitätsstation ausgebaut werden soll. Der Bahnhofsvorplatz wird autofrei – bis auf den öffentlichen Nahverkehr. Die Autos, die von der Unionrampe her kommen, werden nicht mehr zwischen dem bestehenden ZOB und den Gleisen geführt, sondern wieder über die Hauptstraße bis maximal zur Straßburger Straße. Von dort geht es auf die Okenstraße. Wie genau, das wird im Rahmen des Masterplans Verkehr entschieden werden.
Aufenthaltsqualität steigern
Das gibt die Möglichkeit, den unter Denkmalschutz stehenden Eisenlohr-Bahnhof mit einem Vorplatz mit Aufenthaltsqualität zu versehen. So sollen attraktive Terrassen vor dem Gebäude entstehen. Die Nordunterführung wird geschlossen, die Unterführung zu den Gleisen wird ausgebaut, so dass der Radverkehr und die Reisenden diesen Weg benutzen. Auf der Ostseite des Bahnhofs wird dafür eine neue Rampe auf Höhe des Josef-Kohler-Platzes gebaut. Dort, wie auch am temporären Fahrradstellplatz an der Rammersweierer Straße soll der öffentliche Raum aufgewertet werden.
Der Pfählerpark soll neu gestaltet werden: Das Café soll in Richtung Wohnbebauung verlegt werden, so dass die Grünanlage quasi davor liegt. Das Grundstück am bestehenden ZOB, auf dem jetzt Räder abgestellt werden können, soll bebaut werden. Zudem sollen im ganzen Gebiet mehr Grünflächen entstehen. "Das ist eine Rahmenplanung", machte Bürgermeister Oliver Martini im Pressegespräch deutlich. Die einzelnen Projekte müssten noch genauer definiert und ausgestaltet werden. Jens Aesche, DB Station & Service AG, war begeistert von der Planung: "Das eröffnet uns neue Möglichkeiten für die Nutzung des Bahnhofsgebäudes." Dieses würde nun in die Mitte des Quartiers rücken und durch die Verlegung des ZOB in den Norden sei die Frequenz höher.
"Wir wollen 2024 oder 2025 mit den Bauarbeiten beginnen", zeigte Martini eine Zeitachse auf. Fest steht bereits jetzt, dass der erste Spatenstich dann am neuen ZOB erfolgen wird. "Um den Entwurf umzusetzen, muss erst der Omnibusbahnhof verlegt werden", so Martini. Bis 2032, wenn Offenburg die Landesgartenschau ausrichtet, sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Alle fünf Entwürfe, die an der zweiten Planungsphase teilnahmen, sind ab Dienstag, 19. Juli, online auf mitmachen.offenburg.de/bahnhof einsehbar.
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