150 Jahre alte Blutbuche nicht zu retten
Baum an der Villa Bauer muss gefällt werden

Baumsachverständiger Thomas Herdt zeigt die Bruchstelle, die kontinuierlich wächst. | Foto: gro
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Offenburg (gro). Die 150 Jahre alte Blutbuche, die zwischen der Villa Bauer und dem neuen Spielplatz steht, wird am Samstag, 10. August, gefällt. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagt Bürgermeister Hans-Peter Kopp, der am Montag damit konfrontiert wurde. "Wir haben zunächst nach einer Lösung gesucht, wie wir den Baum erhalten können. Es hängt viel Herzblut daran."

Anfang der Woche hatte ein Mitarbeiter der Technischen Betriebe Offenburg (TBO) einen Astbruch an dem mächtigen Baum entdeckt.  Als sich Torsten Bähr, Abteilungsleiter der TBO für Baumschutz, und der Baumsachverständige Thomas Herdt den Schaden ansahen, stellten sie fest, dass ein weiterer Ast-Stämmling dabei ist, sich vom Baum zu lösen. Als eine erste Sofortmaßnahme wurde der Baum weiträumig mit einem Zaun abgesperrt. "Es besteht akute Bruchgefahr", so Thomas Herdt bei einem Vor-Ort-Termin am Donnerstagmorgen. 

Bereits am frühen Mittwochabend hatte sich die Stadtverwaltung mit den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats getroffen, um über das Schicksal des Baumes zu entscheiden. "Nach der Schau am Baum herrschte die allumfassende Meinung, dass der Baum gefällt werden muss", so Kopp. Die Situation sei einfach zu gefährlich. So müssten bei starkem Wind etwa die Bauarbeiten an den benachbarten Häusern des Mühbachareals gestoppt werden. "Das ist ein stark frequentiertes Quartier", so Kopp. 

Der Grund, warum der Baum nicht mehr zu halten ist: Bereits zwei Mal gab markante Brüche an den Zwieseln, wie die abgewachsenen Stämmlinge genannt werden. Der erste Vorfall liegt wohl mehr als zehn Jahre zurück, der letzte war vor vier Jahren. Mit Baumsicherungsmaßnahmen wurde versucht, den vom Brandkrustenpilz befallenen Baum zu retten. "Die Bruchstelle war am Dienstag kleiner als heute", so Thomas Herdt. Er erklärte, dass nicht klar sei, wann sich der Pilz in dem Baum ausgebreitet habe. Auf jeden Fall sei er an den Bruchstellen gut zu erkennen. " Zwar könnten Buchen diesem Pilz besser widerstehen als andere Baumarten, aber der besondere Wuchs der Offenburger Blutbuche sei auch ihre Schwachstelle. Denn es habe sich kein klassischer Hauptstamm mit Krone gebildet, sondern einzelne Nebenstämme. 

"Beim letzten Stammbruch haben wir einen Teil der Krone entfernt", erklärt Thomas Herdt. Würde nun der Stämmling, der jetzt abgebrochen ist, auch noch entfernt werden, sei nur noch die Hälfte der Krone vorhanden. "Das kann der Baum nicht vertragen", macht der Baumsachverständige deutlich. Hinzu komme, dass genau dieser Stämmling an anderen mit Seilen gesichert wurde. Durch den Bruch sei ein weiterer Mitteltrieb geschädigt worden.

Am Samstag werde der Baum durch eine Spezialfirma gefällt werden. Auch das Wurzelwerk werde noch entfernt werden. "Dann werden wir sehen, wie es weitergeht", so Kopp. Die Abteilung für Grünflächen werde eine Plan entwickeln, wie die Fläche wieder begrünt wird. Denn das steht für den Bürgermeister fest: "Es soll eine Grünfläche bleiben."

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