Aktionstag Inklusion im Kletterzentrum
Auch mit Handicap hoch hinaus

Anja Buntin mit einer Teilnehmerin | Foto: DAV Offenburg
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Offenburg (st) Mit elf Monaten konnte Anne plötzlich nichts mehr, wäre fast gestorben. Inzwischen ist sie 18 und fährt mit ihrem Rollstuhl an die Kletterwand, steht auf und arbeitet sich trotz Spastiken in den Beinen – assistiert von DAV-Kletterbetreuerin Anja – an den bunten Griffen empor bis ganz nach oben. Wieder unten wird sie von Papa Stefan im Empfang genommen. Anne strahlt.

Rund 60 aktive Teilnehmer haben den Aktionstag Inklusion der DAV Sektion Offenburg am 10. März besucht. Ob Menschen wie Anne mit Mehrfachbehinderung, Menschen mit Sehbehinderung, geistiger Beeinträchtigung oder fehlenden Gliedmaßen – an diesem Tag kamen alle ins Kletterzentrum um eines zu tun: klettern. Über 30 ehrenamtliche Helfer der Sektion waren im Einsatz, um die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sicher die Wand hoch und runter zu bringen.

Gemeinsam klettern

Lena Liebenwein, DAV Sektion Offenburg: „Heute erlebt man Dinge, von denen man nie gedacht hätte, dass sie möglich sind.“ Zusammen mit Katrin Schumacher, Svenja Fox, Anja Buntin und Ingo Bechtold hat Lena vor einigen Monaten den inklusiven „Klettertreff Offenburg – Klettern ohne Grenzen“ ins Leben gerufen. Ab sofort trifft sich die Gruppe, Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Mitgliedschaft im deutschen Alpenverein, ein Mal pro Monat im Kletterzentrum Offenburg, um gemeinsam zu klettern. Mehr Infos gibt es unter www.dav-offenburg.de.

Der Aktionstag bildete den Auftakt. Viele der Teilnehmenden waren zum ersten Mal in einer Kletterhalle. Vielleicht auch, weil sie selbst nicht für möglich hielten, was sie an in diesem Tag schließlich doch schafften – ob bis ganz oben oder nur ein paar Meter. „Eigentlich ist der Mensch fürs Klettern gar nicht gemacht“, sagte Andreas Schmid, erster Vorsitzender in seiner Begrüßung. „Ich selbst bin zu schwer, zu steif in den Gelenken und meine Finger können die kleinen Griffe auch nicht richtig halten“. Doch gerade in der Überwindung dieser Nachteile entstehe doch die Freude daran, es zu schaffen. Und das konnte man am Sonntag deutlich sehen und spüren.

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