Badische Revolution ging vom Offenburger Salmen aus
Ein besonderer Ort der Freiheit

Aus dem Salmen soll eine Erinnerungsstätte werden. | Foto: gro
  • Aus dem Salmen soll eine Erinnerungsstätte werden.
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Offenburg (gro). Der Ort, an dem der Offenburger Gemeinderat tagt, ist ein ganz besonderer. Denn hier trafen sich 1847 die entschiedenen Freunde der Verfassung und stellten ihre 13 Forderungen auf. Aus ganz Baden waren die Männer und Frauen gekommen, die ursprünglich keine Revolution im Sinn hatten, sondern nur die damals schon existierende badische Verfassung retten wollten.

"Dass Offenburg der Austragungsort war, hat seinen Grund", erklärt Carmen Lötsch, Leiterin des Fachbereichs Kultur. Die Stadt hatte einen Bahnhof, war also gut zu erreichen. Ihr Bürgermeister Gustav Rée galt als liberal, so dass die Versammlung überhaupt stattfinden konnte und der Saal des Gasthauses "Salmen" war groß genug, die Menge aufzunehmen. "Der Saal sieht noch in großen Teilen so aus wie damals", sagt Carmen Lötsch. "Dass der Gemeinderat hier tagt, war eine bewusste Entscheidung, die einen hohen Symbolwert hat."

Forderungen sind noch aktuell

Für sie sind die Forderungen heute noch so aktuell wie vor 172 Jahren. "Die Forderung nach den natürlichen Rechten der Menschen findet sich im Grundgesetz. Das Geiche gilt für die Pressefreiheit, das Recht auf Bildung oder die Religionsfreiheit", erinnert Lötsch.

"Was Offenburg fehlt, ist ein Ort, an dem diese Geschichte erlebbar wird", stellt die Kulturchefin fest. Wer den Salmen besucht, der ist laut Lötsch heute weitgehend auf sich gestellt, wenn er etwas über die Geschehnisse erfahren will. Das soll sich mit dem Projekt "Salmen4.0" ändern. Das Gebäude wird in eine multimediale Erinnerungsstätte umgebaut. "Wir sind in der Planung", berichtet Carmen Lötsch. Der Gemeinderat soll dort weiterhin tagen, der Salmen soll Veranstaltungsort bleiben, aber auch Schulklassen sollen dort mehr über die Geschichte – der Salmen war auch Synagoge – erfahren. "Das ist relativ viel für so ein kleines Haus", so Lötsch. Zum Freiheitsfest 2020 soll das Konzept stehen, der Umbau bis zu den Heimattagen 2022 abgeschlossen sein: "Es wird kein klassisches Museum."

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