Kehler Sozialkaufhaus
"Stoff-Wechsel" bietet gute Kleider zum kleinen Preis
Kehl (gro). Es sieht aus wie in einem klassischen Bekleidungshaus: Schaufensterpuppen präsentieren saisongerecht die neueste Mode, Kleider hängen ordentlich auf der Stange, die Regale sind mit Pullovern, aber auch Accessoires und Schuhen gefüllt. Seit einem Jahr hat das Sozialkaufhaus "Stoff-Wechsel" in Kehl geöffnet, das die Nachfolge des von der Diakonie Kehl betriebenen "Allerhand" übernommen hat.
"Als die Diakonie sich aus finanziellen Gründen aus dem Konzept zurückzog, wurde ein ehrenamtlicher Träger gesucht", erinnert sich Erich Sorge, Vorsitzender des Diakonie- und Krankenpflegevereins Kehl (dkk). "Die Gründung eines neuen Vereins hätte zu lange gedauert. Also wurden wir angesprochen, ob wir die Trägerschaft übernehmen würden." Nach kurzer Überlegung stimmte der Verein zu, da der Unterhalt einer solchen Einrichtung dem Vereinszweck entspricht.
"50 Personen engagieren sich jetzt ehrenamtlich bei Stoff-Wechsel", so Sorge. Hinzu kommt die Arbeit des dkk-Vorstandes und eine Kraft, die halb-ehrenamtlich im Sozialkaufhaus tätig ist. "Wir brauchen jemanden, der immer vor Ort ist", erklärt Sorge.
"Stoff-Wechsel" hat an drei Tagen in der Woche – dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr – geöffnet. "Eine Schicht dauert von 10 bis 14 sowie von 14 bis 18 Uhr", erklärt Sorge. Pro Schicht sind drei bis vier "Mitarbeiter" vor Ort, denn die Kasse muss besetzt sein, im Sortierraum werden die abgegebenen Artikel kontrolliert und es wird natürlich auch immer wieder neue Ware abgegeben. "Wir können noch Helfer gebrauchen", stellt Erich Sorge fest. "Im Moment sind wir nicht immer optimal besetzt."
Angeboten wird alles, was aus Stoff ist, wie sich Sorge ausdrückt. Bekleidung für Damen, Herren und Kinder, aber auch Bettwäsche, Gardinen oder Handtücher. Beliebt sind auch Accessoires wie Taschen, Schmuck oder Schuhe. "Und wir nehmen gerne gut erhaltene Spielsachen und Kinderbücher", verrät Ingrid Kaufmann, die den Betrieb im Geschäft organisiert.
Angenommen wird nur gute Qualität: "Die Sachen müssen ordentlich, sauber und ganz sein. Kaputte Ware oder solche mit Flecken können wir nicht annehmen", so Erich Sorge. Natürlich werden die einzelnen Stücke auf ihre Funktion hin überprüft, ob etwa die Reißverschlüsse an Jacken oder Hosen funktionieren: "Wir haben nur eine beschränkte Lagerkapazität, deshalb freuen wir uns, wenn wir die aussortierten Kleidungsstücke saisongerecht erhalten."
Der Zuspruch durch die Kunden ist gut: "Im Augenblick haben wir 188 Erwachsene und 175 Kinder, die regelmäßig ihren Bedarf bei uns decken", so Rolf Eberhart, dkk und ebenfalls ehrenamtlich bei "Stoff-Wechsel" engagiert. "Es dürften allerdings mehr werden." Wer in dem Sozialkaufhaus einkaufen möchte, der erhält eine Kundenkarte. "Bei uns bekommen auch Personen mit einem geringen Einkommen, die nicht berechtigt sind, den Sozialpass der Stadt zu beantragen, die Möglichkeit, einzukaufen", sagt Rolf Eberhart. Gerade ältere Leute mit einer niedrigen Rente oder Alleinerziehende mit einem geringen Einkommen, machen von dem Angebot in der Kehler Hauptstraße Gebrauch.
Um die Kundenkarte zu erhalten, muss lediglich ein Einkommensnachweis vorgelegt werden. Aber auch ohne diese darf bei "Stoff-Wechsel" eingekauft werden. Wer eine solche Karte hat, erhält auf die ohnehin schon sehr moderaten Preise nochmals 25 Prozent Rabatt. Hinzu kommen Angebotsaktionen, die über das Jahr immer wieder wechseln.
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