Nach der Bürgerbeteiligung
Konturen für neuen Messdi immer klarer

40 Teilnehmer beim letzten Workshop | Foto: Stadt Kehl
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Kehl Die Konturen des ersten von der Stadt veranstalteten Messdis im Mai 2024 werden immer klarer: Am Dienstagabend, 17. Oktober, haben sich rund 40 Kehler im Kultur-Café getroffen und vorgestellt, was sie in thematisch organisierten Kleingruppen erarbeitet haben. Damit endete die Bürgerbeteiligung in Form von Workshops: „Jetzt geht es in die Umsetzung“, kündigte Moderator Martin Müller an, der den Prozess seit Herbst vergangenen Jahres moderiert hat. Oberbürgermeister Wolfram Britz und Kehl-Marketing-Chefin Fiona Härtel forderten die Beteiligten auf, sich den Messdi vom 9. bis zum 12. Mai genau anzuschauen, damit man danach diskutieren könne, „was gut war und was nicht“.

Gastronomische Ideen

Dass es „ganz gut werden kann“, daran hat Martin Müller angesichts der Arbeitsergebnisse, welche die Gruppen im Kultur-Café im Kulturhaus präsentierten, keinen Zweifel. Gleich mit einer ganzen Reihe von Vorschlägen wartet die AG Gastronomie auf, die sich zwei Hauptziele gesetzt hat: Zum einen soll der Bereich zwischen Marktplatz und Hauptstraßenkreuzung auch in den Abendstunden belebt werden, zum andern möchte man das gastronomische Angebot breiter aufstellen: Beim Messdi müsse es mehr geben „als Steak und Wurst“, erklärte eine Wirtin aus der Innenstadt. Mitglieder der Gruppe hätten Kontakt aufgenommen zu Food-Truck-Betreibern, und dies auch mit dem Ziel, dass sich gerade Familien das Essen beim Messdi nicht nur an einem, sondern an mehreren Tagen leisten könnten.

Würde man die fliegenden Händler („die um 19 Uhr die Schotten dicht machen“) durch Gastronomieangebote ersetzen und diese mit leiser DJ-Musik begleiten, könne die Belebung der Fußgängerzone bis zur Großherzog-Friedrich-Straße gelingen, ist die Gruppe überzeugt. Auch Gastronomen außerhalb der Messdi-Meile hätten Interesse bekundet, hier mitzumachen.

Nicht ganz einig waren sich die Mitglieder der Gastronomiegruppe darüber, ob ein einheitlicher Messdi-Becher (möglichst aus Hartplastik, um Scherben zu vermeiden) etabliert werden kann, der an allen Ständen zurückgenommen wird und nicht nur dort, wo er mit einem Getränk befüllt wurde. Denkbar wäre zudem eine zentral gelegene Pfandstation, welche die Becher annehme. Nicht alle Wirtinnen und Wirte sehen solche Pläne positiv, sei es, weil sie bereits Messdi-Gläser angeschafft haben, sei es, weil sie noch nicht wissen, ob ihre Bierlieferanten damit einverstanden sind. Denn: Beim Messdi wird es künftig, statt wie bisher einer, verschiedene Biersorten geben.

Musik soll internationaler werden

Der Wunsch der Gruppe, das Bühnenprogramm internationaler zu gestalten und Musik- und Folkloregruppen aus anderen Ländern einzuladen, dürfte dagegen in Erfüllung gehen: Gerade am Eingang zum Messdi vom Rathausplatz her ist – als eine von sechs Bühnen – eine sogenannte bunte Bühne geplant, kündigte Fiona Härtel an. Sie habe bereits mehrere Anfragen von Formationen, die sich präsentieren wollten. Eine Nachricht, die in der Arbeitsgruppe der Vereine Freude auslöste, weil es nicht einfach ist, Vereine zur Beteiligung an vier Messdi-Tagen zu motivieren. Überlegt werden deshalb Modelle, wie Stände von mehreren Vereinen gemeinsam betrieben werden können, Kooperationen von Gastronomen und Vereinen beim Beitreiben eines gemeinsamen Standes oder dass Messdi-Routiniers als Paten Neulinge dabei unterstützen, einen eigenen Stand aufzubauen.

Dass man sowohl den Vereinen als auch den Gastronomen entgegenkommen und Unterstützung anbieten wolle, betonte Fiona Härtel in ihrer Zusammenfassung des aktuellen Planungstands. Sie bat um Verständnis dafür, dass Standgebühren unverzichtbar seien („Damit finanzieren wir einen Teil des Messdis.“) und verwies auf die hohen Rabatte für Vereine, Selbsterzeuger, Wochenmarkthändler und einheimische Gastronomen und solche von außerhalb, „die sich als Leistungsträger erwiesen haben“. Ziel sei es, dass gerade in der Fußgängerzone mehr und mehr regionale Produkte angeboten werden. Den potentiellen Messdi-Teilnehmern, die sich eine Art Rundum-Sorglos-Paket wünschen, also quasi einen bezugsfertigen und betriebsfertigen Stand, der zugleich noch von mehreren Vereinen oder Gastronomen genutzt werden kann, möchte sie zwar ein Angebot machen, schränkte aber gleichzeitig ein: Die Kehl Marketing könne nicht nur Angebote rausgeben, unabdingbar seien auch feste Ansprechpartner: „Wir brauchen Initiatoren mit Herzblut.“

„Wir sind gut unterwegs, es kann gar nicht schief gehen“, freute sich Oberbürgermeister Wolfram Britz am Ende des Abends. Mit dem Beteiligungsprozess sei er sehr zufrieden, zog er sein Fazit und dankte allen, die mitgemacht haben. Fürs Messdiprogramm versprach er ein Highlight, ohne konkret zu werden: „Wir wollen den Spannungsbogen hochhalten.“

Info

Auch wenn die Bürgerbeteiligung zum nächsten Messdi am 17. Oktober erstmal zu Ende gegangen ist, kann sich jeder und jede, der noch Ideen und Anregungen einbringen oder sich beim größten Volksfest der Ortenau präsentieren möchte, bei der Kehl Marketing melden. Dort wurde eigens für die Planung und Ausrichtung des Messdis eine halbe Stelle geschaffen. Stelleninhaberin Nour Matmour hat sich sowohl beim Unternehmerforum als auch im Kultur-Café als neue Ansprechpartnerin vorgestellt und ist per Mail erreichbar.

40 Teilnehmer beim letzten Workshop | Foto: Stadt Kehl
OB Wolfram Britz | Foto: Stadt Kehl

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