Positive Jahresbilanz
Heimat für 72 Menschen in der Vogesenstraße
Kehl (st) 72 Personen, darunter 14 Familien mit insgesamt 27 Kindern, haben im Neubau der Städtischen Wohnbaugesellschaft GmbH an der Vogesenallee in Kehl zum Jahresbeginn 2024 eine neue Heimat gefunden. Von den Bewohnern hört Jurij Kern laut Pressemitteilung der Stadt Kehl nur Gutes; „niemand ist wieder ausgezogen“, freut sich der Geschäftsführer. Das Gebäude, dessen 300 Quadratmeter großes Erdgeschoss der Kehler Tafelladen bezogen hat, ist das größte Neubauprojekt, das die zu 100 Prozent städtische Tochtergesellschaft je umgesetzt hat. Rund sieben Millionen Euro hat es, einschließlich Außenanlage, gekostet. 1,5 Millionen Euro davon hat der Gemeinderat der Städtischen Wohnbau zur Verfügung gestellt.
Jurij Kern präsentiert das Haus mit den 25 Wohnungen mit berechtigtem Stolz: Ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung mit einem Team von insgesamt 25 Mitarbeitenden umzusetzen, ist kein Spaziergang. Die Appartements verteilen sich auf vier miteinander verbundene Baukörper; ein Kniff, der es ermöglicht, den gesamten Komplex mit einem Aufzug zu erschließen. Das ist auch deshalb wichtig, weil sich die Aufwendungen für Aufzüge in den Nebenkosten der Mieter niederschlagen. Der von Laubengängen umschlossene mehr als hundert Quadratmeter große Innenhof kann von allen Bewohnern genutzt werden: Er dient der Begegnung der Mieter und als Spielbereich für die Kinder gleichermaßen.
Gleiche Grundrisse
Das Gebäude ist so konzipiert, dass die Grundrisse vom ersten bis zum dritten Obergeschoss die selben sind. Das Gleiche gilt für die Ausstattung. „Das spart enorm Kosten“, sagt Jurij Kern. Für die Wohnbau ist es zudem das Rezept, schöne und moderne Wohnungen zu erschwinglichen Mieten anbieten zu können. Denn einziehen kann in die 14 Zwei-Zimmer-, fünf Drei-Zimmer-, zwei Vier-Zimmer- und vier Fünf-Zimmer-Wohnungen nur, wer über einen Wohnberechtigungsschein verfügt. Die Wohnflächen erstrecken sich von 50 bis 100 Quadratmeter. Damit die Mieter die Wohnungen möglichst optimal nutzen können, wurde auf Flure weitgehend verzichtet und die Fläche den Wohn- Ess-Bereichen zugeschlagen. Bodentiefe Fenster lassen Licht in die Wohnungen fluten und alle verfügen über einen Balkon. In den Räumen, die in Richtung Innenstadt liegen, eröffnet sich der Blick ins Grüne.
„Mit diesen Wohnungen zeigen wir“, freut sich Jurij Kern, „dass schönes Wohnen und bezahlbare Mieten sich nicht ausschließen." Beheizt wird das Gebäude durch eine umweltfreundliche und energiesparende Pelletanlage. Die Dachfläche ist komplett begrünt und an den Betreiber einer Photovoltaikanlage vermietet.
Einzug Tafelladen
Noch vor den Mietern der Wohnungen ist der Tafelladen aus den viel zu kleinen auf mehrere Stockwerke verteilten Räumen in der Schutterstraße ins Erdgeschoss des Neubaus eingezogen. Dort können die Waren ebenerdig angeliefert werden; einen Kühlraum gibt es nun auch. Aber nicht nur für die ehrenamtlichen Helfer der Tafel hat sich die Situation deutlich verbessert: Durch den viel geräumigeren Laden konnte die Tafel mehr bedürftige Kundschaft aufnehmen. Bei schlechtem Wetter müssen die Kunden nicht mehr im Regen stehen, sondern können in einem überdachten Bereich warten, bis sie an der Reihe sind. Dort steht auch eine Sitzbank.
Info
Der Bedarf an günstigen Wohnungen in Kehl ist nach wie vor hoch: Obwohl die Städtische Wohnbau rund 1.000 Wohnungen im Bestand hat, stehen etwa 200 Personen auf der Warteliste. Bei der Städtischen Wohnbau laufen daher die Planungen für ein noch größeres Bauvorhaben mit geförderten Wohnungen auf Hochtouren: An der Iringheimer Straße werden in mehreren Gebäuden insgesamt 85 Wohneinheiten in unterschiedlicher Größe entstehen. Der Baubeginn ist noch in diesem Jahr vorgesehen.
Die neuen Wohnungen hatte die Städtische Wohnbau zunächst langjährigen Mietern angeboten. „Die Resonanz war gering“, sagt Jurij Kern, „die meisten wollten ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen." Nur zwei Paare beziehungsweise Familien haben die Chance genutzt.
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