Erste Europastation
Generalkonsulin Heike Thiele stellt sich im Rathaus vor
Kehl (st) Straßburg ist ihre erste Auslandsverwendung in Europa: Im August ist Heike Thiele als Ständige Vertreterin beim Europarat, im Range einer Botschafterin, und Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland für den französischen Amtsbezirk Grand Est nach Straßburg gekommen. Einer ihrer ersten dienstlichen Besuche führte sie nach Kehl: Am Montag, 21. August, hat sie sich Oberbürgermeister Wolfram Britz im Rathaus vorgestellt und dabei lebhaftes Interesse an der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bekundet.
Mit den ersten Tücken ist die Diplomatin, die in den vergangenen vier Jahren im Auswärtigen Amt in Berlin Beauftragte für Krisenprävention und Stabilisierung war, gleich beim Umzug konfrontiert worden: Kann man in Straßburg eine Elektrofirma von der deutschen Rheinseite rufen, wenn es ein deutsches Gerät anzuschließen oder zu warten gilt? Schnell waren sich die neue Generalkonsulin und OB Britz einig: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist eine Herausforderung, eben weil kommunalpolitische Arbeit im rheinüberschreitenden Lebensraum immer „auch ein bisschen Außenpolitik bedeutet“. Die Intensität der Kehl-Straßburger Beziehungen habe ihn nach seinem Amtsantritt überrascht, sagt Wolfram Britz: „Aber es war eine schöne Überraschung.“
Heike Thiele, die im Anschluss noch einen Termin im Generalsekretariat des aus dem Aachener Vertrag hervorgegangenen Ausschusses (AGZ) hat, möchte auch die anderen in Kehl ansässigen grenzüberschreitenden Einrichtungen besuchen und kennenlernen. Als sie OB Britz fragt, wie sie die rheinüberschreitende Zusammenarbeit eventuell unterstützen könnte, muss er nicht lange nachdenken: Wenn in Erfahrung zu bringen wäre, wie Kehl und Straßburg die im Aachener Vertrag verankerte Experimentierklausel mit Leben erfüllen könnten, würde das sehr helfen, gab er der neuen Generalkonsulin mit auf den Weg. Im Vertrag ist nämlich weder eine Stelle benannt, an die sich deutsche und französische Partner wenden können, wenn sie ein gemeinsames Projekt umsetzen möchten, noch ist darin ein Antragsverfahren beschrieben.
Heike Thiele war auf Auslandsposten in der Demokratischen Republik Kongo, danach in der Republik Jemen. In der Republik Niger hat sie erstmals die Bundesrepublik Deutschland als Botschafterin vertreten und war später als stellvertretende Botschafterin in Venezuela. Anschließend hatte sie unterschiedliche Führungsfunktionen in Berlin inne.
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