Neue Leitung im Gemeinsamen Zentrum der Polizei
Fischer übernimmt für Herzbach
Kehl (st). Hochrangige Vertreter aus Deutschland und Frankreich haben am Mittwoch in einer Feierstunde im Gemeinsamen Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Kehl (GZ) den deutschen Koordinator des Zentrums Dirk Herzbach verabschiedet. Für ihn übernimmt Maxime Fischer die leitende Funktion.
Herzbach hatte das Amt seit 2016 inne. "Dirk Herzbach hat die Rolle des Steuermanns als deutscher Koordinator des Gemeinsamen Zentrums Kehl in den vergangenen drei Jahren gekonnt gelebt", sagt Ralf Michelfelder, Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg. In die Amtszeit von Herzbach fällt auch das Attentat auf den Straßburger Weihnachtsmarkt im Jahr 2018. In dieser Zeit war es wichtig, "trotz der besonderen Ad-hoc-Lage - das außergewöhnlich hohe Informationsaufkommen zwischen Frankreich und Deutschland" zu meistern, was Herzbach mit Bravour gelungen sei, so Michelfelder. Der französischen Präsident Emmanuel Macron bedankte sich persönlich für die Arbeit in dieser schwierigen Zeit bei Herzbach und allen Mitarbeiter des GZ.
Die Entwicklung der Fallzahlen zeigt deutlich, wie wichtig und notwendig die Arbeit des GZ Kehl ist: Im Jahr 2000 - also dem ersten Jahr nach der Gründung des GZ Kehl - hat das GZ knapp 7.000 Anfragen bearbeitet. Die Zahlen steigen seither kontinuierlich. Im Jahr 2018 wuchs die Zahl auf rund 20.400 Anfragen an, im Jahr 2019 werden sogar über 23.000 Anfragen erwartet.
Das Amt des deutschen Koordinators übernimmt nun Kriminalrat Maxime Fischer. Bereits während seiner Studienzeiten unterstreicht er seinen Bezug zur binationalen Arbeit. Seine Bachelorarbeit mit dem Titel "Interkulturelle Zusammenarbeit im GZ Kehl", und auch seine Masterarbeit zum Thema "Mondorfer Abkommen und Verbesserungsbedarf" verdeutlichen, dass Kriminalrat Fischer eine Idealbesetzung ist.
Das Gemeinsame Zentrum (GZ) hatte seinen Betrieb am 10. Mai 1999 in Offenburg aufgenommen und zog Ende 2002 nach Kehl um. Es war europaweit das erste derartige Zentrum. Im GZ sind von deutscher Seite das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, die Bundespolizei, die Bundeszollverwaltung sowie anlassbezogen die Polizei des Saarlandes vertreten. Frankreich beteiligt sich mit der Police Nationale, der Gendarmerie Nationale und dem französischen Zoll. Die Mitarbeiter beim GZ unterstützen die Polizei- und Zollbehörden im Grenzgebiet rund um die Uhr durch schnellen Informationsaustausch, die zielgerichtete Weiterleitung von Ermittlungs- und Fahndungsersuchen und durch die Koordination von Einsatzmaßnahmen. Darüber hinaus werden Verbindungsbeamte zu den unterschiedlichsten Einsatzanlässen entsandt.
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