Statik des alten Schulgebäudes macht in Kehl Probleme
1,89 Millionen Euro mehr fürs Kulturhaus
Kehl (gro). Bauen im Bestand, das weiß jeder Architekt, birgt seine Risiken. Denn was sich genau hinter Mauerwerk und Putz verbirgt, das zeigt sich erst während der Arbeiten. Im Fall der ehemaligen Tulla-Realschule Kehl macht sich das auch finanziell bemerkbar: 2013, beim Baubeschluss des Gemeinderates, wurden die Kosten für den Umbau in ein Kulturhaus auf rund 6,45 Millionen Euro geschätzt. Nachdem der Rohbau fertig ist und die Innenarbeiten aufgenommen wurden, ist klar, die Maßnahme wird rund 1,89 Millionen Euro teurer werden.
Die Gründe sind vielfältig: Bei den Roharbeiten wurde festgestellt, dass durch die Gebäudestatik größere Unterfangungsarbeiten bei den Fundamenten, der Einbau von Aussteifungsmaßnahmen, der Abbruch von Bestandsdecken und die Verankerung von Bestandsbereichen nötig wurden. Wegen unterschiedlicher Setzungen musste das Gebäude in drei Teile getrennt werden. Dadurch erhöhte sich die Bauzeit auf rund 17 Monate und die Kosten stiegen. Ob alle Mehrkosten an der Stadt hängen bleiben, damit beschäftigten sich die Rechtsanwälte.
Der Außenputz an dem alten Schulhaus musste ebenfalls entfernt werden, es gab Bauauflagen, die Mehrkosten verursachten wie Brandschutzfenster. Die Aluminiumfassade auf der Nordseite wurde aus statischen Gründen zu einer Stahlfassade. Ein Teil der Technik konnte nicht im Keller untergebracht werden. Hinzu kommt die gute Lage auf dem Bau, so dass einige Gewerke mehrfach ausgeschrieben werden mussten und deshalb teurer als geplant werden. Die Stadt schätzt, dass 800.000 Euro als Zuschuss zurückfließen.
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