Weinstraße in Waldulm
Großes Infrastrukturprojekt gestartet
Kappelrodeck (st). Zielgerichtet und mit Nachdruck investiert die Gemeinde Kappelrodeck weiter in den nachhaltigen und generationengerechten Substanzerhalt und die Weiterentwicklung ihrer öffentlichen Infrastruktur. Das kommunale Kanalnetz des Kappelrodecker Eigenbetriebs Abwasser weist seit mehreren Jahren im Bereich Weinstraße/Alm nicht nur hinsichtlich des Zustandes, sondern in Teilen auch hinsichtlich der Ausbau-Art und Funktionalität Defizite auf. So sind beispielsweise Seitenstraßen der Weinstraße im Trennsystem, getrennter Schmutz- und Regenwasserkanal, ausgebaut, die in der Weinstraße in ein Mischsystem (Schmutz- und Regenwasser im gleichen Kanal) münden. "Die gesamte Menge des dort gesammelten 'gemischten' Schmutz- und Regenwassers muss dann aufwändig über das Pumpwerk Waldulm und weite Strecken mit einer Abwasserleitung zur Kläranlage nach Kappelrodeck transportiert und dort behandelt werden", so Bürgermeister Stefan Hattenbach.
Defizite beheben
Stefan Hattenbach formuliert deshalb die übergeordneten Gedanken: "Ziel der Gemeinde ist es, unter Beachtung von Aspekten wie Gesetzeskonformität, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Ökologie, das heißt auch Grundwasserschutz derartige und weitere Defizite im Entwässerungssystem zu beheben. Mit dem Ausbau des Entwässerungssystems in der Weinstraße als Trennsystem kann die bereits in Seitenstraßen erfolgte Trennung der Abwässer fortgeführt werden, die Funktionalität und der Zustand werden verbessert."
Zusätzlicher Regenwasserkanal
Bauamtsleiter Paul Huber erläutert zur Maßnahme: "Es ist geplant, den vorhandenen Mischwasserkanal in der Weinstraße zukünftig als Schmutzwasserkanal zu nutzen. In der Weinstraße wird ein zusätzlicher Regenwasserkanal neu gebaut. Ein Teil des vorhandenen Mischwasserkanals wird grundlegend erneuert und hat dann die Funktion eines Schmutzwasserkanals. Jedes Grundstück im Baubereich bekommt einen neuen Regenwasseranschluss zur Verfügung gestellt."
Leerrohre werden mitverlegt
Es bestehe aktuell keine Verpflichtung, diesen unmittelbar für die Ableitung des Regenwassers zu nutzen, und sofort das private Entwässerungssystem umzubauen. Liegt bereits eine getrennte Ableitung der Schmutz- und Regenwasserabflüsse auf den Privatgrundstücken vor, so wird das Regenwasser aber im Zuge der Baumaßnahme gleich an den Regenwasserkanal angeschlossen. Die Anwohner wurden über das Projekt und die konkreten Auswirkungen umfassend informiert.
Die Gemeinde wird im Zuge der Baumaßnahme – ohne Kostenbeteiligung der Anlieger - auch Leerrohre für die Dateninfrastruktur (Breitband) mitverlegen, die von einem Netzbetreiber genutzt werden können. "Das ist bei uns bei derartigen Projekten seit zehn Jahren Standard", so Bürgermeister Hattenbach. Zudem haben die Anwohner die Möglichkeit erhalten, an das Gasnetz angeschlossen zu werden.
Erneuerung der Straße
Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten wird auch die Straße erneuert. "Der Kreis trägt dafür die Kosten. Sinnvoll und nachhaltig wäre aus unserer Sicht eine grundlegende Sanierung der Gesamtfläche. Bei einem Flickenteppich, wo teilweise nur die Fahrbahndecke erneuert wird, sind unter anderem aufgrund stark unterschiedlicher Unterbaue Fahrbahnschäden aus unserer Sicht vorprogrammiert", so Bürgermeister Hattenbach. Man stehe deshalb mit der Kreisverwaltung in Verhandlungen.
Verkehrssicherheit
Im Bereich Winzergenossenschaft und der Bäckerei Huber will die Gemeinde zusätzlich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger einen seit mehreren Jahren geplanten Fußgängerüberweg installieren.Nach öffentlicher Ausschreibung und Vergabe der Baumaßnahme wurde dieser Tage mit den Bauarbeiten begonnen. Die Dauer der Bauarbeiten wird nach heutigem Stand voraussichtlich über fünf Monate betragen, so Bauamtsleiter Paul Huber.
Naturgemäß führen Infrastrukturmaßnahmen dieser Art und dieses Umfangs zu unvermeidbaren Beeinträchtigungen der Anlieger und Verkehrsteilnehmer der Waldulmer Hauptstraße.
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