Sonntagsporträt
Tim Messner – Bestatter, Feuerwehrmann und Autor
Haslach Als Tim Messner zur Jugendfeuerwehr kam, war er zehn Jahre alt. Ein Freund war bereits Mitglied und meinte: "Komm' doch mal mit. Das macht Spaß." Tim ging mit und es machte Spaß. Inzwischen ist er 38 Jahre alt und immer noch mit Begeisterung Feuerwehrmann. Dabei ist der gebürtige Haslacher nicht nur als Floriansjünger im Einsatz, sondern hat auch einen Ratgeber mit dem Titel "Einsätze mit Todesfolgen" geschrieben und hält Vorträge zu dem Thema.
"Es war einfach eine coole Truppe"
"Die Zeit bei der Jugendfeuerwehr hat mich schon geformt", sagt der zweifache Vater rückblickend. "Es war einfach eine coole Truppe." Wo heute das Altenpflegeheim Alfred-Behr-Haus steht, war damals das Feuerwehrhaus. "Nach der Schule haben wir uns davor getroffen und gewartet, bis einer der Erwachsenen kam und aufschloss", so der Haslacher. Auch wenn die Kinder altersgerecht und teilweise spielerisch an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt wurden, war ihnen immer klar: Einsätze sind eine ernste Angelegenheit.
Nach der Realschule liebäugelte Messner damit, Berufsfeuerwehrmann zu werden und bewarb sich sogar. Allerdings bekam er eine Absage. Die Begründung: "Man brauchte eine technische Ausbildung. Die hatte ich direkt nach der Schule natürlich nicht." Also wurde eine Lehre als Verfahrensmechaniker gemacht. Nach dem Abschluss und einem halben Jahr im Beruf drückte Messner noch einmal die Schulbank mit dem Ziel Fachhochschulreife. Anschließend entschied er sich, in das Bestattungsunternehmen seiner Eltern mit einzusteigen. Aber selbst wenn er hauptberuflich einen anderen Weg einschlug, blieb die Feuerwehr ein wichtiger Teil seines Lebens. Neben dem aktiven Dienst übernahm Messner manches Amt, war unter anderem Jugendleiter, Ausbilderobmann und stellvertretender Feuerwehrkommandant von Haslach.
Er ist als Feuerwehrmann aber weit über die Ortenau hinaus bekannt. Das liegt an seinen Social-Media-Aktivitäten. Ursprünglich beschäftigte er sich mit dem Thema aus beruflichen Gründen, sagte sich dann aber: "Fang doch mit etwas an, das dich besonders interessiert und mit dem du dich sehr gut auskennst." Unter @fireman.tim ist er auf fast allen Kanäle unterwegs – Instagram, TikTok, Linkedin, Facebook und Youtube.
Sonntags gab es immer fünf Quizfragen
Gleich ein Erfolg waren seine fünf Quizfragen, die er sonntags stellte. Bis zu 1.000 Menschen beteiligten sich und so wurde die Idee für ein Kartenspiel geboren. Das „Quiz vom Ausbilder“ war aber nur der Anfang. Neben anderen Produkten erschien ein Ratgeber, der nicht nur in Feuerwehrkreisen Beachtung findet.
"Zielgruppe sind Einsatzkräfte, die mit Tod konfrontiert werden", sagt Messner. Denn: So bereichernd das Engagement für einen selbst ist, es gibt auch belastende Situationen. Tim Messner möchte mit seiner Erfahrung als Feuerwehrmann und Bestatter helfen, damit umzugehen. Wichtige Stichworte sind für ihn bei diesem Thema unter anderem Information, Selbstreflexion, vor allem Offenheit. Zu Letzterem gehört das Erkennen von eigenen Grenzen, dann ist professionelle psychologische Hilfe erforderlich.
"Wissen ist zum Teilen da", sagt der Autor. Deshalb gibt er Vorträge zu dem Thema, gemeinsam mit seinem Kumpel und Kollegen Dominik Kloppe. Die beiden sind seit Jahren befreundet und unternehmen viel gemeinsam. Beispielsweise sind sie mit dem zum Camper umgebauten Löschfahrzeug unterwegs. Oder sie spielen Playstation, wobei viel gesprochen wird – auch über weitere Projekte in Sachen Feuerwehr.
Lieblingsbücher:
- "Denke nach und werde reich", Napoleon Hill
- "Sorge dich nicht – lebe!", Dale Carnegie
- "Jetzt", Eckhart Tolle
Lieblingsurlaubsorte:
- Südtirol
- Meersburg
- Europa-Park Rust
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