Ausstellung in Freiburg
Rembrandt: Macht und Ohnmacht des Leibes

"Jupiter und Antiope", 1659
 | Foto: Kunstsammlung der Veste Coburg, Kupferstichkabinett
  • "Jupiter und Antiope", 1659
  • Foto: Kunstsammlung der Veste Coburg, Kupferstichkabinett
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Freiburg (st). Lust und Leid, Macht und Ohnmacht: Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) hat sich in seinem Schaffen wie kaum ein anderer Künstler dem menschlichen Körper verschrieben. Mit wachsamem, scharfem Blick beobachtet er den Menschen und zeigt, wie verletzlich dieser in seiner körperlichen Verfasstheit ist.

Das Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseumin Freiburg präsentiert mit
der Ausstellung "Rembrandt. Von der Macht und Ohnmacht des Leibes. 100 Radierungen" weltbekannte Radierungen des großen Meisters des 17. Jahrhunderts. Rembrandts Darstellungen zeichnen sich durch ihren Verzicht auf Idealisierung aus. Er zeigt den Menschen in all seiner Schwäche, als unvollkommenes Wesen mit einem vergänglichen Körper und begrenztem Erkenntnisvermögen. Nicht das Schöne interessiert ihn, sondern das Echte, das Lebendige. Unter den 100 ausgewählten Blättern finden sich Selbstporträts, Genrebilder, biblische Szenen des Alten und Neuen Testaments sowie mythologische Darstellungen und Landschaften. In seinen Selbstporträts erprobt Rembrandt immer wieder neue Rollen und studiert Gesichtsausdrücke. Mal sieht er uns mit weit aufgerissenen Augen erschrocken an, mal tritt er als Edelmann seiner Zeit auf. Mit seinen Genrebildern widmet er sich scheinbar banalen Alltagsszenen. Sein besonderes Interesse gilt dabei Menschen am unteren Rand der Gesellschaft, Bettlern und Schaustellern. Er konfrontiert die Betrachter mit teils drastischen Motiven. So schreckt er nicht davor zurück, einen urinierenden Mann und ein Paar beim Geschlechtsakt zu zeigen. Selbst Christus stellt er in seiner Menschlichkeit dar, anstatt ihn zu überhöhen.

Rembrandt ist ein Meister der Radierung. In Kombination der Ätzradierung mit der sogenannten Kaltnadel gelingen Rembrandt beeindruckende Effekte. Insbesondere in der Gestaltung von Hell und Dunkel zeigt sich sein Können. Rembrandt bearbeitet seine Platten teils mehrmals, so dass von einigen Motiven verschiedene Zustände erhalten sind.
Info: Die Ausstellung "Rembrandt. Von der Macht und Ohnmacht des Leibes. 100 Radierungen" ist noch bis zum 28. Januar zu sehen. Das Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32 in Freiburg, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen fünf Euro Eintritt. Weitere Infos unter www.freiburg.de/museen.

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