Weinbau in der kalten Jahreszeit
Winzer machen auch im Winter keine Pause

Ein Ausblick für das Fotobuch: Wintermorgen im Weinbaugebiet Oberkirch/Bottenau | Foto: Frank Männle
  • Ein Ausblick für das Fotobuch: Wintermorgen im Weinbaugebiet Oberkirch/Bottenau
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Renchtal (jtk). Sollte irgendjemand der Meinung sein, dass Winzer im Winter eine lange Erholungspause haben, derjenige fällt einem großen Irrtum anheim. „Größere Weinbaubetriebe haben zwar keine echte Winterpause, können aber in dieser Jahreszeit am einfachsten Urlaub machen, weil Rebschnitt und Biegen den ganzen Winter erledigt werden können“, sagt Frank Männle von den Oberkircher Winzern und ergänzt: „Insgesamt ist die Wochenarbeitszeit von ungefähr 60 bis 80 Stunden in der Hochsaison im Vergleich zu 50 Stunden im Winter deutlich geringer.“

Im Zentrum stehen Kellerarbeit und der Weinberg

Bis Ende Dezember war die Zeit für die Weingüter, die das Weihnachtsgeschäft vorbereitet haben, durch Abfüllen, Etikettieren und umfangreiche Bürokratie zusätzlich recht stressig. Im Zentrum der Aufgaben im Winter stehen die Kellerarbeit und die Tätigkeiten im Weinberg.

Beim Rebschnitt wird jeder Stock so zurückgeschnitten, dass einerseits die Form erhalten bleibt und anderseits in diesem Jahr die gewünschte Anzahl neuer grüner Rebtriebe wachsen kann. Der Schnitt und das Entfernen des alten Holzes ist die zeitaufwändigste Arbeit des Winzerjahres.

Dieses Jahr keine Eisweinlese

Das anschließende Biegen und Anbinden der stehen gelassenen Rute birgt ebenfalls einen hohen Zeitaufwand. Dazu kommen noch die Wartungsarbeiten an Pfählen und Drähten, Biegen im Fall von Neupflanzungen, Rodung der alten Anlage und Bodenbearbeitung. Die Winzer müssen bis Ende März mit diesen Tätigkeiten fertig werden.

Kellerarbeit ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor der anstehenden Aufgaben, wobei das Putzen der Tanks ebenso wichtig ist, wie das Abstechen des Weines von der Hefe. Im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen Erzeugnissen tat die Wärme und Trockenheit des vergangenen Sommers den alten Reben gut.

Auch die Holzreife ist überdurchschnittlich gut. "Den Eiswein haben wir gar nicht erst versucht“, erzählt Tobias Köninger vom gleichnamigen Weingut in Kappelrodeck. „Die sieben Grad im Minusbereich, bei denen die Trauben mindestens gefrieren müssen, wurden einfach nicht erreicht.“

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