Wegen hohem Verbrauch
Trinkwasserenthärtung erreicht Leistungsgrenze
Achern (st). „Auch in der aktuellen Hitze- und Trockenperiode ist die Acherner Wasserversorgung ausreichend leistungsfähig und darüber hinaus sogar noch in der Lage, Ottenhöfen und Sasbachwalden mit Wasserlieferungen zu unterstützen. Allerdings muss aufgrund des hohen Verbrauchs die Enthärtungsanlage abgeschaltet werden. Dies bestätigt die Entscheidung des Gemeinderats, einen zweiten Enthärtungsreaktor in Betrieb zu nehmen“, so Oberbürgermeister Klaus Muttach in einer städtischen Pressemitteilung.
Aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen und der hohen Trinkwassernachfrage ist die Wasserförderung im Wasserwerk Rotherst zwischenzeitlich so hoch, dass die einstufige Enthärtungsanlage aktuell die Grenze der Leistungsfähigkeit erreicht. Neben einem hohen Verbrauch in Achern sind zwischenzeitlich auch die Quellschüttungen in Ottenhöfen und in Sasbachwalden für eine eigenständige Versorgung nicht mehr vollständig ausreichend, so dass auch verstärkt Trinkwasser ins Acher- und Sasbachtal gefördert wird. Mit einem aktuellen Verbrauch von mehr als 7.500 Kubikmeter pro Tag wird die Kapazität des Enthärtungsreaktors überschritten. Das Wasserwerk Rotherst selbst hat eine ausreichend große Kapazität, um alle angeschlossenen Verbraucher zu versorgen. Damit die Trinkwasserversorgung für alle Bezieher aufrechterhalten werden kann, muss die Enthärtungsanlage aber außer Betrieb genommen werden. Somit kann kein enthärtetes Waser mehr ins Netz gefördert werden, so dass der Härtegrad langsam auf 22 Grad Deutscher Härte ansteigen wird.
Die Planungen zum Bau eines zweiten Enthärtungsreaktors laufen derzeit bereits. Die Ausführungspläne werden aktuell abgestimmt und im Herbst sollen die Ausschreibungen durchgeführt werden. Nach derzeitiger Planung wird der zweite Reaktor den Regelbetrieb im Winter 2023 aufnehmen können. Im Doppelhaushalt 2022/2023 stehen für den Bau der Anlage insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem zweiten Reaktor können zukünftig solche Spitzenbelastungen besser bewältigt werden. Sofern der Verbrauch nicht deutlich sinkt, muss die Enthärtungsanlage auch für die nächsten Wochen ausgeschaltet bleiben und das Trinkwasser weiter mit 22 Härtegraden ins Netz gefördert werden. Damit die Enthärtungsanlage wieder in Betrieb genommen werden kann, muss der Tagesverbrauch auf deutlich unter 5.000 Kubikmeter pro Tag fallen. Die letzte längere Hitzewelle mit Trockenheit 2003 hatte auch dazu geführt, dass die Wasserverbräuche über mehrere Wochen deutlich über 7.500 Kubikmeter pro Tag und teilweise in der Spitze bei über 8.000 Kubikmeter pro Tag lagen.
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