Sachstand zu Klinikneubau
Bauantrag soll Jahresende vorliegen
Achern (st). Der Sachstand zum Neubau des Krankenhauses Achern stand im Mittelpunkt der jüngsten Vorstandssitzung des Fördervereins Ortenau Klinikum Achern, weshalb auch Oberbürgermeister Klaus Muttach als Gast eingeladen war. Muttach berichtete, dass die Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung Achern, den Vertretern des Ortenaukreises und dem beauftragten Planungsbüro sehr konstruktiv und erfolgreich vorankommt. In der Vorentwurfsplanung seien gegenüber dem Wettbewerbsstand weitere Verbesserungen hinsichtlich der Größe der Räumlichkeiten und der Zahl der Operationssäle erreicht worden. Der hohe energetische Gebäudestandard werde von der Stadt Achern ausdrücklich begrüßt. Die Stadt werde ihrerseits Vorschläge unterbreiten, damit neben der Energieeffizienz auch die Nutzung regenerativer Energien verstärkt werden kann. Es wirke sich positiv aus, dass ein solides Finanzierungskonzept erarbeitet wurde, das auch Baupreissteigerungen im Voraus berücksichtigt hat. Gleichwohl werde jeder Zeitgewinn zum Baustart zur Vermeidung von Kostensteigerungen führen. Deshalb sei es sehr erfreulich, dass die Planungen sogar vor dem Zeitplan liegen und bis zum Jahresende 2022 der mit dem Sozialministerium schon vorbesprochene Förderantrag eingereicht werden kann. Auch der Bauantrag soll bis zum Jahresende vorliegen und es finden schon aktuell intensive Abstimmungen mit der Baurechtsbehörde statt. 2023 könne dann eine detaillierte Ausarbeitung der ausführungsreifen Lösungen, Materialfestlegungen und Vieles mehr vorgenommen werden. 2024 sollte dann das Jahr der Ausschreibung und Beauftragung der Baufirmen sein. Der anvisierte Fertigstellungszeitpunkt des neuen Krankenhauses in Achern im Jahre 2028 könne nach aktuellem Planungsstand eingehalten werden.
Ärztehaus
Muttach begrüßte, dass der Bau des Ärztehauses über einen privaten Investor erfolgen wird. Die Auswahl potentieller Investoren werde vorbereitet. Bei dieser Ausschreibung werde dann auch sichergestellt, dass alle bisherigen Nutzer im Ärztehaus beim jetzigen Krankenhaus auch künftig Mieter sein werden. Die jetzigen Angebote im Ärztehaus, wie beispielsweise die Radiologische Praxis, das dort untergebrachte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) und das Krankenhaus profitieren gegenseitig voneinander, was letztendlich den Patienten zu Gute kommt.
Rettungswache
Positive Signale gebe es auch, so Muttach, dass durch das Deutsche Rote Kreuz eine neue Rettungswache beim neuen Krankenhausstandort gebaut wird. Nach Einschätzung von Muttach wird dies allerdings vom Bau der Nordtangente abhängen, da nur auf diese Weise eine Verbesserung der Rettungsfristen erreicht wird. Muttach erläutere, dass es zur Finanzierung der Nordtangente noch keine Einigung zwischen den Kommunen Achern und Sasbach mit dem Ortenaukreis gäbe. Er selbst habe über die von Achern und Sasbach zugesagte zehnprozentige Beteiligung analog der Finanzierungsregelung beim Kreisstraßenneubau im südlichen Ortenaukreis hinaus weitergehende Vorschläge unterbreitet, welche die Kreisfinanzen zu Lasten der Stadt Achern finanziell entlasten. Achern werde einen angemessenen finanziellen Beitrag als Gegenleistung für die Verbesserungen durch die Nordtangente leisten. Allerdings profitieren von dem neuen Gesundheitszentrum mit Krankenhaus, Ärztehaus und Rettungswache nicht nur die Bürger von Achern und Sasbach, sondern auch die gesamte Region und vor allen Dingen auch der Ortenaukreis als Krankenhausträger. Scheitere der Bau der Nordtangente, gehe dies auch zu Lasten des Kreiskrankenhauses und der Versorgung von Menschen bei notärztlichen Einsätzen. Allein schon der Schutz von Leben und Gesundheit von Menschen müsse für alle politisch Verantwortlichen in den Kommunen und dem Kreis so viel Verantwortungsbewusstsein schaffen, dass eine gemeinsame Finanzierungsregelung erreicht wird. Wenn dies bis zu den Sommerferien gelinge, könne danach das Bebauungsplanverfahren für den Bau der Nordtangente angestoßen und diese Erschließung für den Bauantrag zugrunde gelegt werden. Andernfalls müsse der Ortenaukreis als Träger der Krankenhausneubaumaßnahme eine alternative Erschließung mit der Stadt Achern festlegen, erläuterte Muttach. Im Nachgang des Vortrages von Acherns Rathauschef gab es eine sehr intensive Diskussion im Vorstand des Förderkreises. Mit Nachdruck wurde von verschiedenen Vorstandsmitgliedern gefordert, dass die Geschäftsführung des Ortenau Klinikums das medizinische Leistungsangebot am Krankenhaus Achern stärken müsse. Dies komme der medizinischen Versorgung zu Gute und sei wirtschaftlich vernünftig. Die bemerkenswerte Investition des Ortenaukreises mit dem Neubau des Krankenhauses Achern schaffe optimale Voraussetzungen, welche Geschäftsführung und auch Verwaltungsleitung im Krankenhaus Achern nutzen müssen, so das Credo zahlreicher Wortmeldungen.
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