Über 1,9 Millionen Euro
Breitband-Förderbescheid für Steinach übergeben
Steinach (st) Die Landesfördermittel für den umfassenden Glasfaserausbau in Steinach stehen bereit: Der Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl, hat am vergangenen Dienstag, 3. Dezember, im Stuttgarter Ministerium den Förderbescheid übergeben. Die Zusage über Landesmittel in Höhe von knapp 1,9 Millionen Euro nahmen Nicolai Bischler, Bürgermeister von Steinach, sowie die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau in Empfang. Zuvor hatte bereits der Bund eine Förderzusage über rund 2,4 Millionen Euro gegeben, um auch die bisher noch nicht erreichten besonders unterversorgten Gebäude in den Außenlagen mit zukunftsfähigen Internetanschlüssen auszustatten. Mit den Geldern kann nun die letzte Phase des Breitbandausbaus in der Kommune eingeläutet werden, in der bis Ende 2027 rund 260 Adressen an das Glasfasernetz angeschlossen werden sollen.
„Mit dieser nun letzten finanziellen Zusage vom Land für die Co-Finanzierung ist nun ein hundertprozentiger Glasfaserausbau in Steinach gewährleistet, darüber freue ich mich sehr“, sagte Diana Kohlmann, die für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin beim Landratsamt Ortenaukreis. Auch Steinachs Bürgermeister Nicolai Bischler zeigte sich über die Zusage erfreut: „Mit der Glasfaserversorgung in unseren Gewerbegebieten schaffen wir die ausreichende Grundlage für die Attraktivität des Standortes und die technische Basis für ein unbegrenzten Bandbreitenangebot für die Gewerbetreibenden“, fügte er an.
Bis 2027 schnelles Internet überall verfügbar
Um eine möglichst breitflächige Versorgung mit Glasfaser zu erreichen, wird in Steinach wie in vielen anderen Kommunen der Ortenau der staatlich geförderte mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau kombiniert. Im Rahmen des geförderten Ausbaus, der in mehrere Phasen unterteilt ist, wurden bereits 56 Gebäude in der Gemeinde mit Glasfaser erschlossen. Dazu gehören die Gewerbegebiete Bildstöckle, Interkom und Paschalwerk, die Georg-Schöner-Schule sowie Teile Welschensteinachs, in denen dank einer Landesförderung bereits die Leerrohrinfrastruktur errichtet wurde. „Das Kabelmanagement und der restliche Tiefbau in diesen Bereichen bis auf Welschensteinach werden zum Ende des vierten Quartals abgeschlossen, und dann nach der Erstellung der Dokumentation der Infrastruktur an die Pächterin des Netzes – die Vodafone – übergeben“, so Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. Die Vodafone kümmere sich nun um die Inhouse-Verkabelung, also darum, dass die Glasfaserleitung vom Hausübergabepunkt bis zum Router verkabelt wird. „In Anschluss können dann die Telekommunikationsdienste wie Telefonie, Internet und Fernsehen geschaltet werden.“ Um die Anbindung der Gebäude an das Turbo-Internet sicherzustellen, wurde im September in der Friedhofstraße ein sogenannter Point of Presence (PoP) errichtet. An diesem PoP hängen die Gewerbegebiete und bindet die Gemeinde Steinach an das überregionale Netz der Vodafone an. Die Fertigstellung der Anbindungen in Welschensteinach und die Aufstellung des PoP hängen noch von einer Genehmigung ab, damit der Tiefbau an der L103 fertiggestellt werden kann. „Nach Vorliegen der Genehmigung vom Landratsamt kann der PoP in vier bis sechs Wochen aufgestellt werden und dann die Arbeiten abgeschlossen werden“, fügte Glöckl-Frohnholzer hinzu.
Diejenigen Adressen in den Innenlagen Steinachs, die keinen Anspruch auf einen staatlich geförderten Ausbau haben, werden derweil durch das Telekommunikationsunternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) auf eigene Kosten ausgebaut. „Die Bauarbeiten der UGG sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein“, so Glöckl-Frohnholzer. In der finalen Phase 3 des geförderten Ausbaus sollen nun schließlich alle noch übrigen Gebäude, die bisher mit Downloadgeschwindigkeiten von weniger als 200 Mbit pro Sekunde auskommen müssen, mit Glasfaser versorgt werden. Bis Mitte 2027 soll Glasfaser in der ganzen Gemeinde verfügbar sein.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben im Ortenaukreis liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen. In der von 2020 bis 2025 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden derzeit etwa 2200 Gebäude mit Glasfaser erschlossen, während in der von 2022 bis Ende 2026 laufenden Phase 2 weitere 2200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen. Auch der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau ist in der Ortenau bereits in vollem Gange. Durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau soll bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent erreicht sein.
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