Erweiterung des Nationalparks
Inforunden, Wanderungen und Sprechstunden

 Umweltministerin Thekla Walker bei der Infoveranstaltung in Schönmünzach | Foto: Daniel Müller/Nationalpark Schwarzwald
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  • Umweltministerin Thekla Walker bei der Infoveranstaltung in Schönmünzach
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Seebach (st) Die anstehende Erweiterung des Nationalparks beschäftigt im Moment viele Menschen in der Region. Vor allem direkte Anrainer der geplanten Erweiterungsflächen haben Fragen und Sorgen, wie sich die Veränderungen auf ihren Alltag und ihre Freizeit auswirken könnten, schreibt der Nationalpark Schwarzwald in einer Pressemitteilung. „Der Nationalpark funktioniert nur, wenn er von den Menschen vor Ort mitgetragen wird. Deshalb ist es so wichtig, dass wir miteinander sprechen und auch die Bedenken und Sorgen hören. Bei vielen Themen konnten wir bereits Lösungen anbieten. Andere nehmen wir in den weiteren Prozess mit“, sagt Umweltministerin Thekla Walker.

Auftakt verschiedenster Beteiligungsformate war eine große Veranstaltung im Kurhaus Schönmünzach, zu der der Nationalparkrat, in dem alle Gemeinden und Landkreise der engeren Region ums Schutzgebiet vertreten sind, eingeladen hatte. Rund 300 Anwohner diskutierten dort mit Ministerin Walker, Nationalparkleiter Wolfgang Schlund und vielen weiteren Experten aus Ministerium und Verwaltung zu Themen wie Wegerecht und Hochwasserschutz, Vorteilen und Regeln, die ein Nationalpark mit sich bringt, möglichen Einschränkungen für die direkten Nachbarn und Lösungsmöglichkeiten. „Viele der Themen sind in unserem Nationalparkplan, sozusagen der Arbeitsgrundlage der Nationalparkverwaltung, geregelt. Die Fortschreibung dieses Plans ist im Nationalpark-Gesetz geregelt – unter breiter Beteiligung unserer Gremien Rat und Beirat muss dieser Plan sowieso alle zehn Jahre fortgeschrieben und neu vom Rat beschlossen werden“, erklärt Nationalparkleiter Wolfgang Schlund.

Einige Zusagen für Anwohner stehen schon fest

Auch für die Erweiterungsfläche wird ein solcher Plan aufgesetzt. Einige Zusagen konnte Thekla Walker schon bei der Auftaktveranstaltung in Schönmünzach machen, sie wurden gestern auch im Nationalparkbeirat – dem Expertengremium, das die Verwaltung des Schutzgebiets berät – vorgestellt. So soll die Rolle der Kommunen im Nationalparkrat weiter gestärkt werden. „Zukünftig sollen wichtige Beschlüsse des Rats nur noch gefasst werden, wenn sowohl eine Mehrheit der im Nationalparkrat vertretenen Kommunen als auch eine Mehrheit der Landesvertreter zustimmt“, erklärt die Ministerin. Damit ist sichergestellt, dass die kommunale Seite in diesen Angelegenheiten nicht vom Land überstimmt werden kann. Darüber hinaus soll das Gremium entscheiden, ob es in regelmäßigem Turnus auch öffentlich tagt.

Weite Bereiche der Wälder entlang des Langenbach- und Schönmünztales und um Erbersbronn sollen als dauerhafte Managementzone definiert werden. „Damit sind hier Eingriffe in den Wald möglich, zum Beispiel können wir vom Borkenkäfer befallene Fichten entnehmen und den Bereich in Richtung eines lichten Bergwaldes entwickeln“, erläutert Wolfgang Schlund. „Diese Bereiche können die Anwohner auch weiter frei betreten, Früchte sammeln und ihr Holz entlang der Wege im Tal lagern“, ergänzt der Nationalparkleiter.

Die Ministerin sagte in Schönmünzach auch die Bereitstellung von Brennholz zu marktüblichen Preisen für die örtliche Bevölkerung zu, sowie den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur. Gemeinsam mit den regionalen Expertinnen und Experten soll für diese Bereiche ein Konzept für den Schutz vor Waldbrand und Hochwasser erarbeitet werden – genauso wie das Wegekonzept für die Erweiterungsflächen.

Beteiligungsseite auf dieser Website wird fortlaufend aktualisiert

„Für die nächsten zehn Jahre können wir auch zusichern, alle breiten, geschotterten Waldwege im Erweiterungsgebiet offen zu lassen, so dass sie weiter zu Fuß und mit dem Rad genutzt werden können“, greift Schlund eine weitere Forderung der Anwohner auf. Die Beschilderung soll ausgebessert und mögliche Aussichtspunkte sollen attraktiv gestaltet werden. Auch der Auerhuhn-Schutz findet sich in dem Katalog, der auf der Website des Nationalparks einzusehen ist. „Dort werden wir nach und nach auch alle wichtigen Fragen und Antworten öffentlich machen, die sich aus den verschiedenen Beteiligungsterminen ergeben“, sagt Schlund.

Sonderführungen und Hütten-Sprechstunden

Denn da ist noch einiges geplant: So werden ab Januar auch alle Termine der Reihe „Mit der Nationalparkleitung unterwegs“ im Zeichen der aktuellen Entwicklungen stehen. Diese Reihe hat schon eine lange Tradition und erfreut sich großer Beliebtheit. Zu ganz unterschiedlichen Themen, vom Wildtiergehege im Tonbachtal bis zu den Auerhühnern lud der Nationalparkleiter während der Wandersaison einmal pro Monat ein, mit ihm selbst ein Thema und ein Stück des Schutzgebiets zu erkunden. „Von Januar bis März werden uns diese Exkursionen nun in die bisherigen Kern- und Managementzonen des Parks in der Nähe von Hinterlangenbach und Hundsbach führen – je nachdem, was sich die Menschen gerne mit uns gemeinsam im Gebiet anschauen möchten“, verrät Wolfgang Schlund. Die Termine stehen schon fest, das genaue Thema, Treffpunkt und Route werden jeweils kurz vorher bekannt gegeben.

Doch das ist noch nicht alles: „Wir möchten außerdem donnerstags eine Sprechstunde in der Gitschenteichhütte in Zwickgabel anbieten“, sagt Schlund. Eingeladen sind auch hier alle, die Fragen oder Nöte mit den aktuellen Plänen zur Erweiterung des Nationalparks haben. „Es ist uns unheimlich wichtig, gemeinsam die Weiterentwicklung unseres Nationalparks gut zu gestalten“, sagt der Nationalparkleiter.

 Umweltministerin Thekla Walker bei der Infoveranstaltung in Schönmünzach | Foto: Daniel Müller/Nationalpark Schwarzwald
 Das Wie der Erweiterung wird auch mit den Anwohnern intensiv diskutiert. | Foto: Daniel Müller/Nationalpark Schwarzwald

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