Neu im Pflegeheim Erlenbad
Eine Fahrrad-Rikscha für die Heimbewohner

- Eine Fahrrad-Rikscha hat das Pflegeheim Erlenbad in Obersasbach aus Spenden finanziert. Die Bewohner können damit künftig Ausflüge unternehmen. Das Bild zeigt von links Manfred Scheurer und Ursula Koch vom Förderverein, Marliese Lehmann, Heimleiter Peter Doll und den Vorstand des Caritasverbandes Vordere Ortenau, Robert Sauer.
- Foto: Caritasverband Vordere Ortenau
- hochgeladen von Matthias Kerber
Sasbach-Obersasbach (st) Früher war Marliese Lehmann aus Lauf viel mit dem Fahrrad unterwegs. Jetzt lebt sie im Pflegeheim Erlenbad in Obersasbach und weiß: „Das kann ich nicht mehr.“ Umso mehr freute sie sich, als sie kürzlich als Erste mit Heimleiter Peter Doll eine Runde mit einer neu angeschafften Fahrrad-Rikscha drehen durfte: „Das war wunderbar“, sagte sie danach begeistert.
Solche Freude soll das neue Gefährt vielen Senioren machen. „Wir wollen damit die älteren Menschen in den Vordergrund rücken“, sagt der Fachbereichsleiter Altenhilfe beim Caritasverband Vordere Ortenau, Peter Doll. Er selbst und der eine oder andere ehrenamtliche Helfer des Pflegeheims haben sich fest vorgenommen, bei gutem Wetter mit Senioren auf Ausfahrten zu gehen, so der Caritasverband Vordere Ortenau.
Die Rikscha mit Elektromotor wird in Holland gebaut und vom Weltverband „Radeln ohne Alter“ empfohlen. Ein bis zwei Personen können sich auf einer Ausfahrt überdacht und mit einem Haltebügel gesichert frische Luft um die Nase wehen lassen. Und nicht nur das. Sie können dabei ihre Heimat erkunden, die Natur genießen und mit anderen Menschen Kontakt aufnehmen.
„Das ist eine Win-Win-Situation für die Fahrer und die Passagiere“, freut sich Heimfürsprecher Manfred Scheurer. Die Fahrer tun sich selbst mit der Bewegung und den Senioren mit dem Erlebnis etwas Gutes. Und sie ermöglichen Begegnungen, zum Beispiel beim Stopp an einem Café oder einer Eisdiele.
Weiter Teil der Gemeinde
„Die Menschen, die im Pflegeheim leben, können weiter Teil der Gemeinde sein“, ergänzt Robert Sauer, Vorstand des Caritasverbandes Vordere Ortenau. Sein Vater habe im hohen Alter Ausfahrten in einer Rikscha in die Stadt immer sehr genossen. Auch die Tagespflege des Caritasverbandes in Achern oder pflegende Angehörige zu Hause können das Spezialfahrrad nutzen. Spätestens ab dem Frühling soll es so oft wie möglich in der Region unterwegs sein.
Ermöglicht hat die Anschaffung das Vermächtnis eines Obersasbachers. Er schrieb in sein Testament, dass das Pflegeheim Erlenbad 5.000 Euro aus seinem Vermögen bekommen soll. Die Wäschefirma des Pflegeheims legte 1.000 Euro dazu und auch der Förderverein des Pflegeheims stockte um 1.000 Euro auf. So konnte die Rikscha komplett aus Spenden finanziert werden. Ideengeberin war Ursula Koch. Sie war 20 Jahre Vorsitzende des Fördervereins und ist seit Oktober zweite Vorsitzende.
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