Begehung des Hochbehälters II
Alternative für Quellwasser gesucht

Zur Begehung des Hochbehälters II in Obersasbach sind zahlreiche Ortschafts- und Gemeinderäte gekommen. | Foto: Gemeinde Sasbach
  • Zur Begehung des Hochbehälters II in Obersasbach sind zahlreiche Ortschafts- und Gemeinderäte gekommen.
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Sasbach (st) Der Wasserbehälter (HB II) in der Waldstraße versorgt das Gros der Einwohner in Obersasbach. Rund 26 Häuser werden jedoch von Quellwasser gespeist, sind in ihrer Wasserversorgung somit autark. Doch mit den inzwischen veränderten Klimabedingungen und den damit einhergehenden trockenen Sommern, gerät die Wasserversorgung der Anwohner, die am obersten Zipfel von Obersasbach wohnen und bislang ihren Wasserbedarf mit Quellwasser bedienen konnten, an ihre Grenzen. Denn laut Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg versiegen die Quellen zunehmend, so die Gemeindeverwaltung Sasbach in einer Pressenotiz.

Wie künftig die Wasserversorgung dieser, am höchsten Punkt Obersasbachs lebenden Anwohner aussehen könnte, erfuhren betroffene Bürger kürzlich bei einer Begehung des Wasserbehälters II in der Waldstraße. Bürgermeisterin Dijana Opitz hatte zu dieser Exkursion eingeladen, und zahlreiche Gemeinde- und Ortschaftsräte waren gekommen.

Probleme mit dem Quellwasser in Zukunft

Es gehe um eine wichtige Maßnahme der Zukunft, eröffnete Bürgermeisterin Opitz den Gästen zu Beginn der Begehung und stellte klar: „Wenn die Quellen versiegen, muss die Gemeinde ihre Pflicht der Daseinsvorsorge erfüllen, damit alle Bürger Wasser haben.“ Ortsvorsteher Rudi Retsch pflichtete ihr bei und betonte, dass sich der Ortschaftsrat gewünscht habe, sich dieses Themas anzunehmen. Bislang sind die Planungen dieser Baumaßnahme ins Stocken geraten, da die Fördermittel vom Land noch nicht bewilligt worden sind. Daher steht nunmehr die Idee im Raum, das Großprojekt in mehrere Abschnitte aufzuteilen und nach und nach zu realisieren. Die Begehung versorgte Bürger und Gemeinderäte zunächst mit Hintergrundinformationen.

Klaus Linz von den Stadtwerken Bühl erläuterte, wie sich der Zustand beider Behälter darstellt. Fazit: Beide Wasserspeicher sind in die Jahre gekommen, Sanierungsmaßnahmen wären fällig. Dass die Stadtwerke Bühl mit dem technischen Betrieb und der Wartung der Wasserbehälter betraut ist, darüber informierte Tanja Vogt (Stadtwerke Bühl).

Joachim Rapp vom Institut Schwarzwaldwasser in Bühl prognostizierte in 20 bis 30 Jahren „erhebliche Probleme mit dem Quellwasser“. Er präsentierte verschiedene Lösungsmöglichkeiten: Neben dem Bau eines Löschwasserbehälters, Neubau eines Hochbehälters (HB III), der Umbau des kleinen Hochbehälters I und Sanierung des HB II. Parallel dazu sollen die Förderpumpen erneuert werden. In der Folge müssten die Eigenwasserversorger „obere Waldstraße“ und „Kammersbrunn“ an das öffentliche Netz angeschlossen werden. Die so genannte „große Lösung“ würde 4,8 Millionen Euro kosten, von denen ein Teil mit Fördergeldern bezuschusst würden.

Anschlusspflicht?

Als kostengünstigere Alternative stellte Rapp die „kleine Variante“ vor mit Kosten von rund 760.000 Euro. Bei dieser Lösung müsste beim Hochbehälter I eine Druckerhöhungsanlage installiert werden, die sich in einem separaten Gebäude befinden würde. Bei beiden Varianten besteht laut Kämmerin Regina Wetzel für die Anwohner, deren Hausanschlüsse bislang von Quellwasser gespeist wurde, eine Pflicht, ihre Hausanschlüsse künftig an das öffentliche Wasserversorgungnetz der Gemeinde anzuschließen. Genau dieser Punkt sorgte nach dem Ende der Begehung bei einigen betroffenen Anwohnern für Kritik. So deutlich sei diese Anschlusspflicht bislang nicht kommuniziert worden, meinte ein Bürger. „Die Wasserversorgung ist eine kommunale Pflichtaufgabe, wir verstehen uns hier als Gemeinschaft. Deshalb wird es weitere Gespräche mit den Anwohnern geben mit dem Ziel, Argumente auszutauschen und einen Lösungsvorschlag auszuarbeiten“, betonte Bürgermeisterin Opitz.

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