Einstimmiges Votum für Siegerentwurf
Ortenberg erhält neue Ortsmitte

Werner Gerhardt (v. l.), Martin Schedlbauer, Paul Bahr, Elmar Groß, Markus Vollmer, Thomas Stampfer und Gisela Scheuerer-Kraus stellten den Siegerentwurf vor. | Foto: mak
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  • Werner Gerhardt (v. l.), Martin Schedlbauer, Paul Bahr, Elmar Groß, Markus Vollmer, Thomas Stampfer und Gisela Scheuerer-Kraus stellten den Siegerentwurf vor.
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Ortenberg (mak). "Wir befinden uns noch mitten in der Ortskernsanierung", sagt Ortenbergs Bürgermeister Markus Vollmer. Diesen Arbeiten werden in Zukunft weitere Maßnahmen rund um den Rathausplatz folgen. Denn ein Preisgericht hat am Freitag, 30. September, den Siegerentwurf zum Planungswettbewerb "Neue Mitte Ortenberg" gekürt, der im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellt wurde.
 
Die mit fünf professionellen Fach- und vier ehrenamtlichen Sachpreisrichtern besetzte Jury hatte zunächst aus zehn angefragten Architekturbüros fünf Teams zur Abgabe eines Vorschlags aufgefordert. Fristgerecht wurden vier Entwürfe und Lösungsvorschläge abgegeben. 

Vorangegangen waren der Ausarbeitung der Entwürfe ein breit angelegtes Bürgerbeteiligungsformat. "Über 300 Einzelvorschläge sind eingegangen - von der Meditationsecke bis hin zur Motorcrossbahn", resümiert Vollmer. Und weiter: "Wir sind stolz, dass wir trotz Corona alle 20 Veranstaltungen durchführen konnten." 

Aus den Vorschlägen seien Ziele und Bedarfe abgeleitet worden, die dann in die Ausschreibung und Ausarbeitung der Gestaltungsentwürfe eingeflossen seien, erklärt Elmar Groß, Stadtplaner und Projektleiter des Wettbewerbs.

Einstimmiges Votum

Der Siegerentwurf des Büros Faktorgrün in Zusammenarbeit mit K9-Architekten (beide Freiburg), der von der Jury einstimmig gewählt wurde, trägt den Titel "Grüne Mitte Ortenberg".  Der Entwurf besteche dadurch, dass eine Vielzahl an Vorstellungen und Wünschen unter möglichst geringem Eingriff in die Status-Quo-Verhältnisse realisierbar sei, führte Stadtplaner und Architekt Werner Gerhardt aus,  und dies sowohl unter ökologischen als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. 

"Einerseits sind die einzelnen Bereiche wie Dorfplatz, Festhalle, Wiese und Parkplatz sauber voneinander getrennt, andererseits werden sie gekonnt miteinander verschränkt", betont Gerhardt die Vorzüge des siegreichen Entwurfs. Das Umfeld des Rathauses soll unter Öffnung und Einbeziehung der angrenzenden Festhalle zu einem lebendigen Dorfplatz gestaltet werden, der offen für die vielfältigsten Veranstaltungen ist. Der Dorfplatz bildet zukünftig zusammen mit der sanierten Festhalle sowie der neugestalteten Hauptstraße mit den Cafés und der nahegelegenen Eisdiele den Schwerpunkt des öffentlichen Lebens. Ein Entreeplatz soll die umgestaltete Hauptstraße mit der neuen Mitte verknüpfen. Mit der große Wiese wird ein grüner Raum geschaffen, der sich für Feste und Veranstaltungen anbietet und auch ein Faustball-Feld haben wird. Das historische Pumpenhäuschen erhält eine neue Nutzung und wird als Generationentreff mit einem kleinen Café oder Kiosk mit Burgblick gestaltet.

Ein echter Hingucker wird die neue Orangerie sein, die sich an die Festhalle anschließt und zum Dorfplatz hin einen Puffer bildet und gleichzeitig eine neue Aufenthaltsqualität schafft. Die Schlossberghalle erhält eine energetische Sanierung sowie eine  Photovoltaikanlage. "Die Grundstruktur der Halle bleibt, dennoch wird mit der Orangerie etwas Neues geschaffen", so Gerhardt. 

Martin Schedlbauer vom Architekturbüro Faktorgrün ergänzt: "Der Straßenbelag der kürzlich sanierten Hauptstraße wird aufgegriffen und bildet einen umlaufenden Rahmen, der sämtliche Bereiche optisch zusammenbindet und die Geschichte weitererzählt."  Der vorhandene Brunnen werde in die Gestaltung integriert und bildet den Schwerpunkt des Platzes.

Um den Dorfplatz mit der Hauptstraße zu verbinden, wird ein Entreeplatz mit Sitzgelegenheiten und einem kaskadenförmigen  Wasserelement errichtet. 

Gemeinderat muss noch zustimmen

"Ich bin mit dem Entwurf sehr zufrieden", betont Bürgermeister Markus Vollmer. Und weiter: "Am Abend der Entscheidung für den Siegerentwurf bin ich als sehr glücklicher Mensch ins Bett gegangen." 

Der Gemeinderat muss den in dem Siegerentwurf vorgestellten Plänen in seiner Sitzung am 17. Oktober noch zustimmen. Die Fertigstellung eines Großteils der neuen Dorfmitte ist für 2026 geplant.
Mehr Infos zum Siegerentwurf und der Umgestaltung der Ortsmitte gibt es unter www.ortenberg.de.

Werner Gerhardt (v. l.), Martin Schedlbauer, Paul Bahr, Elmar Groß, Markus Vollmer, Thomas Stampfer und Gisela Scheuerer-Kraus stellten den Siegerentwurf vor. | Foto: mak
Das Modell der neuen Ortsmitte in Ortenberg | Foto: mak

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