Erbstücke

Zierliches Pompadour erinnert an weitgereiste Gouvernante

Handtaschen sind die praktischen Begleiter für alle Fälle. Auch wenn Frauen früher weder Handy noch Autoschlüssel verstauen mussten, galt es doch, Geld und persönlich unverzichtbare Gegenstände wie das spitzenumhäkelte Taschentüchlein oder das Riechsalz stets unsichtbar mit sich zu führen.

Modisches Accessoire

Während Frauen im Mittelalter dazu Beutel unter ihren weiten Röcken trugen, gehörte im 18. Jahrhundert der Pompadour, der sich mittels Zugband schließen ließ und das gleichzeitig als Aufhängung am Handgelenk diente, zum modischen Accessoire jeder Frau. Als 1846 der Metallgriff erfunden wurde, hatte sich die Handtasche endgültig etabliert.

Irmgard Bremer aus Achern hat mit dem blauen Pompadour ihrer Großtante ein ganz besonderes Handtaschenschätzchen. "Das Täschchen ist rund 18 Zentimeter gross und aus schwarzer Moiré-Seide", erklärte Bremer, "der Verschluss mit fein gearbeitetem Dekor sowie das Tragekettchen sind aus Silber." Die Großtante war um 1900 hochherrschaftlich als Gouvernante beschäftigt. "Sie kam erstaunlich viel herum und wir Kinder genossen ihre fremdartigen Erzählungen," erinnerte sich Bremer, die Angst hat, dass das Täschchen eines Tages beim Entrümpeln irgendwohin verschwindet.KEC

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