Qualitäts- und Prädikatsbereich
Winzer freuen sich über Qualität der Lese

Foto: ds

Ortenau Als am vergangenen Wochenende tausende Besucher auf dem Ortenauer Weinfest den Rebensaft hochleben ließen, waren die Winzer nicht nur an den Ständen in der Offenburger Innenstadt gefragt. Die Weinlese in der Region läuft auf Hochtouren.
"Bei uns hat die Hauptlese am 11. September begonnen", berichtet Georg Lehmann, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Rammersweier. Solaris, Müller-Thurgau, Grauburgunder, Sauvitage, Cabernet Cortis, Muscaris, Chardonnay, Sauvignan Blanc, der größte Teil des Spätburgunders, Souvignier gris und ein Teil der Rieslingtrauben wurden bereits geerntet. "Die Erntemenge ist gut bis sehr gut", freut sich Lehmann.

Temperaturen nicht förderlich

Die sommerlichen Temperaturen Mitte September – vor allem die warmen Nächte – seien allerdings der Qualität des Leseguts nicht förderlich gewesen. "Die Folge daraus ist Essigfäule", stellt Lehmann fest. Denn in faulenden Trauben fühlt sich die Essigfliege sehr wohl. "Die kühleren Temperaturen in den vergangenen Tagen haben die Situation glücklicherweise stabilisiert. Wir freuen uns jetzt für den weiteren Leseverlauf auf trockenes, sonniges Herbstwetter", so der WG-Geschäftsführer.

Mit den Mostgewichten sind die Winzer zufrieden. Im Bereich der Winzergenossenschaft Rammersweier liegen sie je nach Sorte zwischen 80 und 85 Grad Oechsle. "Das ist insgesamt ein gutes Qualitätsweinniveau", macht Lehmann deutlich. Zudem hätten die Trauben nicht nur Zucker, sondern auch Säure, die in die Struktur der Weine passe. "Die Fruchtausprägung der Weine können wir jetzt noch nicht beurteilen, das ist erst in drei bis vier Wochen möglich", sagt Georg Lehmann.

Mit der Weinqualität ist man auch bei der Waldulmer Winzergenossenschaft sehr zufrieden. "Sie wird auch 2023 sehr gut sein, der Alkoholgehalt etwas moderater als beim Jahrgang 2022", freut sich Georg Börsig, Geschäftsführender Vorstand der Waldulmer Winzergenossenschaft. Die Weine würden sich fruchtbetont, mit stabiler, ausgewogener Säure präsentieren. "Die Oechslegrade liegen überwiegend im Prädikatsweinbereich", so Börsig.

Begonnen wurde mit der Hauptlese am 15. September. Bei den weißen Sorten wie Müller Thurgau, Grauer Burgunder und Riesling sei die Lese bereits beendet. "Beim Blauen Spätburgunder wird die Lese bis Ende dieser Woche zu rund 95 Prozent beendet sein, ergänzt Börsig. Bei der Erntemenge bewege man sich im Schnitt der vergangenen Jahre, wobei es 2023 etwas weniger gewesen sei als im Vorjahr. Insgesamt sei der Arbeitsaufwand, um gute Qualität zu ernten, bei der diesjährigen Lese höher gewesen als im Vorjahr.

Die Walulmer Winzergenossenschaft habe partiell im Sommer mit Trockenheit und Hagelschäden zu kämpfen gehabt. "Auf den ausgiebigen Regen im August folgte ein starkes Beerenwachstum, das dazu führte, dass die Beeren teilweise aufgeplatzt sind", führt Georg Börsig aus. Dies seien dann Einfallstore für Schaderreger gewesen. Der Grad Oechsle, benannt nach ihrem Erfinder Ferdinand Oechsle, ist eine Maßeinheit für das Gewicht des Traubenmostes. Das ist der unvergorene Traubensaft. Das Mostgewicht ist ein Maß für den Anteil der gelösten Stoffe – vor allem Zucker – im Traubenmost und ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Wein.

Was misst der Grad Oechsle?

Der Grad Oechsle, benannt nach dem Erfinder Ferdinand Oechsle, ist eine Maßeinheit für das Mostgewicht des Traubenmostes. Das ist der unvergorene Traubensaft. Das Mostgewicht ist ein Maß für den Anteil der gelösten Stoffe – vor allem Zucker – im Traubenmost und ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Wein.

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