"Schule ohne Rassismus"
SC Freiburg ist Pate
Offenburg/Freiburg (djä). Ausgrenzung, Diskriminierung, Ungerechtigkeit – immer mehr Kinder und Jugendliche setzen sich aktiv ein, dass solche Entwicklungen an ihrer Schule keine Chance haben. Dem bundesweit größten Schulnetzwerk "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" haben sich derzeit rund 2.700 Schulen angeschlossen. In weitgehender Selbstverwaltung bringen sich die Schüler für Toleranz und Fairness an ihrer Schule und in ihrem Umfeld ein. Auch in der Ortenau gibt es "Schulen mit Courage". Im Rahmen der Aktion des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) "Das geht uns alle an!" stellen wir im letzten Teil unserer Serie Menschen vor, die ganz persönlich und in besonderer Weise ihre "Schule ohne Rassismus" unterstützen.
Jede Schule kann mitmachen
Jede Schule kann eine "Schule ohne Rassismus" werden, wenn mindestens 70 Prozent aller Menschen, die an der Schule lernen und arbeiten, sich ganz bewusst mit ihrer Unterschrift in einer Selbstverpflichtung zu den Leitsätzen des Projekts bekennen. Schüler, Lehrer und alle Mitarbeiter setzen damit ein klares Zeichen, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen. Unterstützt wird die Schule dabei von ihrem Paten. Jede Courage-Schule muss mindestens einen haben, den die Schüler selbst suchen. Meist sind das Personen aus dem öffentlichen Leben, die sich dauerhaft für das Anliegen der Schüler einsetzen. Auch Vereine können die Patenschaft übernehmen.
Patenschaften
"Als größter Profiverein in der Region wollen wir Menschen für Sport im Allgemeinen und Fußball im Speziellen begeistern. Wir wollen über diese Begeisterung für den Fußball und den Sport auch Werte vermitteln", sagt Niklas Ziegler vom SC Freiburg. Sechs Patenschaften im Rahmen von "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" hat der Verein übernommen. Dazu gehören das Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach und die Realschule und Werkrealschule Friesenheim.
Abteilung Engagement
Seit Oktober 2015 gibt es beim SC Freiburg die Abteilung Gesellschaftliches Engagement, die alle Aktivitäten unter dem Motto "SC Freiburg – mehr als Fußball" koordiniert. Sie ist auch für die "Schule ohne Rassimus"-Patenschaften zuständig. Tobias Rauber, Leiter der Abteilung, Niklas Ziegler, zwei duale Studenten und ein fester Praktikant setzen hier die Leitsätze des Vereins in gesellschaftliches Engagement um. Warum wird der SC Freiburg jenseits seines "Kerngeschäfts" so aktiv? In der Vereinssatzung steht, dass der Verein neutral in Bezug auf Konfession und Politik ist. "Wir engagieren uns für Respekt, Fairplay und Toleranz. Deshalb unterstützen wir unsere Partnerschulen in ihrem Vorhaben bei dem Projekt", erklärt Ziegler. Fairness ist identitätsstiftender Leitsatz. Fußball übt eine integrative Wirkung aus, begeistert und erreicht viele Menschen.
Toleranz und Respekt
Seit 2009 werden Aktionen für Toleranz und Respekt und gegen Diskriminierung beim SC Freiburg unter dem Motto "Freunde statt Fremde" gebündelt. Unter diesem Motto setzt man sich in Freiburg für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ein und wendet sich klar gegen jede Form der Diskriminierung. So passen die Schulen mit Courage und der SC Freiburg sehr gut zusammen, weil sie gemeinsame Ziele haben. Der Verein will insbesondere Heranwachsende für gesellschaftliche Probleme sensibilisieren, will Werte vermitteln, denen sich der SC Freiburg in besonderer Weise verpflichtet fühlt. Dabei zählen Gastfreundschaft und Weltoffenheit ebenso dazu wie das Engagement gegen Diskriminierung. So stärkt der Bundesligist glaubhaft und wirkungsvoll die Schüler seiner Patenschulen durch sein Bekenntnis. "Es ist einfach schön zu sehen, was man als Profifußballverein bewegen kann – mit und für die Menschen", so Niklas Ziegler.
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