Die Glosse im Guller
Oma – das ist ein echter Freibrief für Spaß

- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Zugegeben, zuerst habe ich mich mit der Anrede Oma schwergetan. Doch dann erkannte ich, welche Möglichkeiten der Status als Großmutter bietet. Es ist sozusagen der Freibrief dafür, mit den Enkeln den Spaß zu haben, den man den eigenen Kindern einst verboten hat. Yes, we can – und ich tue es auch!
Geld zustecken
Meine Enkel sind zweieinhalb, fast sieben, zehn und 18 Jahre alt. Der Jüngste ist Marke Eigenbau, die drei Älteren sind angeheiratet. Wir sehen uns wegen der räumlichen Distanz zur Pfalz und in den Taunus nur alle paar Monate. Dafür ist die Wiedersehensfreude immer besonders groß. Beim 18-Jährigen waren Besuche bei mir sogar während der Pubertät populär. Was weniger beliebte Verwandte verwunderte und verschnupfte. Dabei hatten sie sogar einen Bausparvertrag für den Buben abgeschlossen. Nun, es ist nicht meine Schuld, dass ihm heimlich zugestecktes Bargeld lieber war.
Schoko-Schaumküsse
Für das Taunus-Trio gibt es noch kein Schwarzgeld aus dem Schwarzwald. Dafür sensibilisiere ich ihre Kinderzungen für kulinarische Genüsse wie Schoko-Schaumküsse. Natürlich tue ich das nicht hinter dem Rücken der Eltern. Bevor ich den Jungs die offene Packung gebe, frage ich brav, ob sie das auch haben dürfen. Inzwischen haben die drei es perfektioniert, beim geringsten Zögern meiner Tochter synchron unendlich traurig zu gucken. Wer kann da schon "Nein" sagen.
Klingelstreich
Als ich den Kleinsten beim Osterspaziergang in die Kunst des Klingelstreichs einweihen wollte, legte sie jedoch energisch ihr Veto ein. Seither darf ich nur noch unter Aufsicht von Erwachsenen mit den Kindern raus. Dabei hatte meine Tochter es als Kind selbst faustdick hinter den Ohren. Deshalb erzähle ich meinen höchst interessierten Enkeln auch keine Märchen, sondern ausschließlich wahre Geschichten von einem Mädchen, das vor langer Zeit einmal in Lahr gelebt hat. Was hatte die doch für ein unordentliches Zimmer. Ach, ich liebe es, Oma zu sein!
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.