Die Glosse im Guller
Eintrittskarten für eine pompöse Hochzeitsfeier

- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Je nach Ansprüchen und Gästezahl kann ein Hochzeitsfest ganz schön ins Geld gehen. Tatsächlich kann sich nicht jeder, der gerne eine pompöse Märchenhochzeit feiern möchte, eine solche leisten. Die Lösung: Eintrittskarten verkaufen. Zumindest soll das ein neuer Trend in den USA sein.
Wir reden hier nicht von den üblichen in der Höhe freiwilligen Geldgeschenken. Solche persönlichen Präsente kommen noch dazu. Es geht um Tickets, die allerdings weder über Reservix noch die bekannten Vorverkaufsstellen vertickt werden. Zielgruppe sind Freunde und Verwandte, die üblicherweise für umme mitfeiern dürfen. Die Preise sind dabei oft keine Schnäppchen. So rief ein Pärchen aus Houston unlängst 450 Dollar pro Person auf.
Trend aus den USA
Trends aus den USA schwappen ja oft zu uns über. Gut möglich also, dass demnächst in Deutschland den Einladungen Überweisungsträger beigelegt werden. Oder die Brautleute stellen am Eingang zum Standesamt ein kleines Kassenhäuschen auf, wo die Gäste mit Kreditkarte oder ganz einfach mit dem Handy bezahlen können. Ob man dann wohl Anspruch auf Rückerstattung hat, wenn einem das Kleid der Braut nicht gefällt?
Helene Fischer
Bevor ich mir so ein Hochzeitsgast-Ticket sichere, würde ich in jedem Fall wissen wollen, was mir für mein Geld geboten wird. Für 450 Dollar oder 415 Euro gibt es durchaus eine gewisse Erwartungshaltung hinsichtlich der Bewirtung und des Unterhaltungsprogramms. Es muss ja nicht gleich Helene Fischer atemlos durch die Nacht trällern. Aber es sollte schon mehr sein, als ein angeheirateter Onkel Otto, der angeschickert beim Karaoke vergeblich versucht, die richtigen Töne von "My Way" zu treffen. Und nix da Tofu-Risotto, weil das Brautpaar keine toten Tiere auf dem Teller mag. Mit so etwas gewinnt man mich nicht als zahlenden Gast.
Offensichtlich bot auch das Paar aus Houston keine adäquate Leistung. Kein einziger der 125 geladenen Gäste wollte 450 Dollar berappen. Alle sagten ab.
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