Referat Prävention
Damit es gar nicht erst zu einem Verbrechen kommt

Tatort Internet und Smartphone: Bei Tamara Mild können sich Bürger Ratschläge holen, wie sie sich konkret vor Verbrechern schützen können. | Foto: Glaser
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  • Tatort Internet und Smartphone: Bei Tamara Mild können sich Bürger Ratschläge holen, wie sie sich konkret vor Verbrechern schützen können.
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Ortenau (ag) Alle sprechen von "der Polizei". In der Guller-Serie "Blickpunkt Polizei" möchten wir zeigen, wie vielfältig deren Aufgaben sind. Heute geht es um das Referat Prävention.
Es ist gut, wenn ein Verbrechen aufgeklärt und der Täter gefasst wird. Noch besser ist es, wenn eine Straftat gar nicht erst geschieht. Das ist das Ziel von Tamara Mild und ihren Kollegen des Referats Prävention. Dafür besuchen sie Elternabende sowie Schulklassen, reden vor Seniorenkreisen, halten Sprechstunden am Telefon ab und gehen sogar zu Menschen nach Hause, um sich konkret anzusehen, wie der Einbruchschutz verbessert werden kann.

Jeder kann Opfer werden

"Jeder, der das Telefon abnimmt, den Computer einschaltet oder den Fuß vor die Tür setzt, kann Opfer einer Straftat werden", betont Oberkommissarin Tamara Mild. "Aber man kann auch etwas tun, um sich zu schützen." Das Interesse an Präventionsveranstaltungen ist groß, vor allem auch bei Senioren. Wenn Tamara Mild dort dann erzählt, wie ältere Menschen beispielsweise mit dem Enkeltrick um große Summen gebracht werden, erntet sie oft Kopfschütteln: "Viele sind überzeugt, das könnte ihnen nie passieren." Trotzdem fallen Menschen jeden Alters immer wieder auf Betrüger herein. Tamara Mild möchte warnen, aber ebenfalls vermitteln, dass so etwas jedem passieren kann und sich niemand schämen muss, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
Besonders freut sich die Oberkommissarin, wenn sie dazu beigetragen konnte, Menschen zu schützen. "Ich war bei Ihrer Veranstaltungen und habe es deshalb gleich bemerkt, dass ein Betrüger am Telefon war." Solches Feedback bekommt sie immer wieder.

Kinderpornografie

Nein, das Referat Prävention will niemandem Angst machen, aber die Gefahr klar benennen und gerade auch Eltern sensibilisieren. Denn der Schock ist groß, wenn morgens um 6 Uhr die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss an der Tür klingelt und anschließend alle Computer sowie Handys beschlagnahmt. Der Grund: Vom Handy der elfjährigen Tochter, das auf die Eltern angemeldet ist, wurden kinderpornografische Fotos an Klassenkameraden verschickt. "Kinder verschicken solche Fotos an ihre Freunde, weil sie nicht erkennen, wie schlimm so etwas ist", weiß Tamara Mild. "Vorfälle gab es schon in jeder Schule." Deshalb besucht das Referat Prävention zu diesem Thema bereits 5. Klassen im Unterricht. "Kinder sind grundsätzlich empathisch", so die Polizistin. Deshalb ist es wichtig, ihnen verständlich zu machen, dass es den Kindern auf diesen Fotos schlecht geht und sie dazu gezwungen werden: "Dann sehen sie diese Bilder mit anderen Augen."
Nicht immer erreicht Tamara Mild alle Zuhörer. Sei es beim Thema Gefahren im digitalen Raum oder Drogen – gerade in jugendlichen Gruppen gibt es manchmal Provokationen. Doch die Oberkommissarin hat die Erfahrung, mit solchen Situationen umzugehen. Vor allem: "Ich habe nicht das Anspruchsdenken, die ganze Welt retten zu wollen. Wenn nur einer dabei ist, der sich in diesem Moment anders entscheidet, habe ich schon etwas gewonnen."

Hier gibt es die Infos

Polizeioberkommissarin Tamara Mild erklärt im Interview, wie sich Interessierte informieren können.
Wer kann die Kriminalprävention in Anspruch nehmen?
Jeder kann sich an uns wenden – Institutionen wie Schulen, Vereine, Seniorenkreise, Firmen, aber auch Einzelpersonen: Wir bieten zudem telefonische Sprechstunden zu bestimmten Themen an.
Wie kann ich einen Termin vereinbaren?
Interessierte können unter 0781/214531, -4515 oder -1041 anrufen beziehungsweise eine Mail schicken an offenburg.pp.praevention@polizei.bwl.de. Viele Informationen und Broschüren zum Download gibt es zudem auf praevention.polizei-bw.de. Entsprechende Faltblätter und Broschüren finden Interessierte außerdem auf den Polizeirevieren.

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