Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik
Zahl der Toten deutlich gesunken

Polizeipräsident Reinhard Renter (2. v. l.), Peter Westermann, Leiter der Verkehrsinspektion, und Gerd Jund, Sachbereich Verkehr | Foto: arts
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  • Polizeipräsident Reinhard Renter (2. v. l.), Peter Westermann, Leiter der Verkehrsinspektion, und Gerd Jund, Sachbereich Verkehr
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Ortenau (arts). Einen leichten Rückgang der Gesamtverkehrsunfallzahl gegenüber dem Vorjahr konnte Polizeipräsident Reinhard Renter am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz vermelden. Im Präsidiumsbereich, zu dem neben dem Ortenaukreis auch der Landkreis Rastatt und die Stadt Baden-Baden gehören, kam es zu insgesamt 18.557 Verkehrsunfällen, ein Prozent weniger als im Jahr 2018.
Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Unfällen mit Personenschäden zu verzeichnen. Diese sind im Präsidiumsbereich mit 2.584 um 6,2 Prozent gesunken, während die Zahl landesweit um 2,3 Prozent gestiegen ist. Die Zahl der im Verkehr tödlich verunglückten Personen sank von 41 auf 29. Renter verglich die Zahlen auch mit den 1970er-Jahren, als sie noch deutlich höher waren. So habe man im Jahr 1976 noch 125 Verkehrstote allein im Ortenaukreis beklagen müssen.
Peter Westermann von der Verkehrsinspektion sprach die wesentlichen Ursachen bei den Unfällen mit Personenschaden an. Diese rührten vor allem von Nichtbeachtung der Vorfahrt, des Abstands, der Geschwindigkeit und Manövern beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Überholen her. Rückläufig waren dagegen Probleme mit Verkehrstüchtigkeit, etwa Fahren unter Alkohol oder bei Übermüdung.

Weniger Motarradunfälle

Die Statistik für das Jahr 2019 zeigt, dass die Zahl der Motorradunfälle (413) weniger wurden. So ist der Jahresstand auf den Risikostrecken seit 2015 am niedrigsten. Gemeint sind vor allem die attraktiven Strecken im Schwarzwald, insbesondere die B500. Westermann erklärt dies mit der Einführung konzeptioneller Kontrollen und verstärkter Präventions- und Sensibilisierungsarbeit der Polizei. Aber: die Zahl der Unfälle mit Radfahrern (937) ist deutlich angestiegen sind.
Die Zunahme der Unfälle mit Radfahrern hängt laut Reinhard Renter mit der steigenden Zahl dieses Verkehrsmittels zusammen. Es befindet sich in gesellschaftlichem Aufwind und dessen Nutzung hat im warmen Sommer zugenommen. Die verstärkte Nutzung von elektronischen Rädern birgt zudem ein erhöhtes Unfallrisiko. In diesem Bereich wird gerade die Straßenverkehrsordnung novelliert, auch mit dem Ziel, den Konflikt zwischen Auto- und Radfahrer zu reduzieren, so Renter.
Die Lage auf der Autobahn hat sich positiv entwickelt, obwohl man fünf gegenüber zwei im Vorjahr Getötete beklagen muss. Die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten ist dagegen stark zurück gegangen. Das erklärt die Polizei mit verstärkten Kontrollen. So haben die Ordnungshüter mit einer neuen Abstandsmessanlage innerhalb eines Jahres über 7.000 Verstöße festgestellt, die mit rund 800.000 Euro Bußgeld geahndet wurden. Zu geringer Abstand ist laut der Unfallstatistik die herausragende Ursache für Unfälle mit Personenschaden auf der Autobahn.
Eine Vision gab Reinhard Renter weiter: die Vision Zero, das europäische Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2050 auf Null zu senken.

Polizeipräsident Reinhard Renter (2. v. l.), Peter Westermann, Leiter der Verkehrsinspektion, und Gerd Jund, Sachbereich Verkehr | Foto: arts
Mehr Unfälle, aber weniger Personenschäden im Straßenverkehr | Foto: Archivfoto: gro

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