Naturerlebnis und Wellness sind Trends in regionaler Tourismusbranche
"Wir sind richtig aufgestellt für unsere Zielgruppen"
Offenburg/Durbach (djä). Mal die Seele baumeln lassen, verwöhnt werden, genießen oder doch lieber aktiv sein? Die regionalen Tourismusangebote an Gäste von fern und nah entwickeln und wandeln sich auch in der Ortenau. Der Nordschwarzwald ist eine beliebte Urlaubsregion. Da ist die hiesige Tourismusbranche gefordert, Augen und Ohren auf die Wünsche ihrer Zielgruppen zu richten und für jede Vorstellung der Freizeitgestaltung etwas Passendes empfehlen zu können.
"Nach Durbach kommen überwiegend Gäste, die den klassischen Genuss schätzen: hochwertige Weine und die vielfältige, hervorragende Gastronomie", weiß Simon Vollmer, Geschäftsführer der Tourist-Information. "Wandern und Kulinarik" passe zum Ort und den Gästen. Man müsse seine Zielgruppen kennen, um richtig aufgestellt zu sein.
Deshalb wurden in den vergangenen Jahren sogenannte Premiumwanderwege angelegt, die vom Wanderinstitut nach festgelegten Kriterien zertifiziert werden. So gehören die leichte Orientierung durch Symbole, ein geringer Anteil an asphaltierten Wegen, Landschaftswechsel, Aussichtspunkte und Stationen zur Einkehr zu den Voraussetzungen. Seit einigen Jahren rollen jedoch auch Segways und, seit neuestem, Gatoren durch Durbachs Weinberge. Das sind kleine vierrädrige Nutzfahrzeuge, auf deren Ladeflächen Gäste im Freien sitzen können. Damit ist der Trend zu Erlebnisangeboten und Events auch in Durbach angekommen. Dazu gehören zudem Kurse für das kulinarisch anspruchsvolle Grillen und rollende Weinproben in einer Pferdekutsche.
Auch in Offenburg werden die neuen Premiumwanderwege und Genusspfade gerne empfohlen. "Wir leben in einer herrlichen Region zwischen Schwarzwald und Straßburg, mit viel Natur und Sehenswürdigkeiten", sagt Boris Klatt, Leiter des Bürgerbüros. Dazu steige seit Jahren die Zahl der Urlauber, die ihre Ferien lieber im eigenen Land verbringen. "Zurück zur Natur" und Wellness seien die Trends, die man in Offenburg im Tourismus verzeichne. Die Region sei damit prädestiniert auch für Gäste, die Urlaub mit dem Fahrrad machen wollen.
Auf das Erlebnisbedürfnis der Besucher wird auch in Offenburg mit besonderen Angeboten eingegangen. Bei einer Wein-Stadtführung geht es durch die Innenstadt an verschiedene Stätten mit Geschichte – oder Geschichten. An sechs Stationen gibt es dabei eine Weinsorte zum Probieren. Wer sich einen der Audio-Guides im Bürgerbüro ausleiht, muss dagegen sein Getränk selbst mitbringen. Momentan sind zwei Geräte verfügbar, die kostenlos gegen ein Pfand für maximal einen Tag ausgegeben werden. Die digitalen Stadtführer haben einen Bildschirm und Kopfhörer und können dank GPS die passenden Informationen liefern, je nachdem, wo sich der Besucher gerade aufhält. Ganz neu und noch ausbaubar ist die Ortenau-App für das Smartphone, mit der man beispielsweise Wanderwege abrufen kann.
Neue Angebote für verschiedene Zielgruppen werden gemeinsam mit dem Offenburger Stadtmarketing geplant. So hat man sich zum Ziel gesetzt, bei Anfragen individuelle Freizeitpakete schnüren zu können. "Es macht Spaß, anderen Menschen die Heimat näherzubringen", sagt Linda Schulz, Tourismusfachkraft im Bürgerbüro. Sie berät und nimmt sich Zeit, die Interessen der Besucher herauszufinden, um passende Empfehlungen geben zu können. Dienstleistungsorientiert muss die Beratung der Gäste sein. Dieser Trend ist wohl gewiss.
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