Netz wird permanent überwacht
Was passiert, wenn der Strom ausfällt?

Das Leitungsnetz in der Ortenau wird kontinuierlich erneuert. | Foto: Foto: ag
  • Das Leitungsnetz in der Ortenau wird kontinuierlich erneuert.
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Ortenau Nichts ist für uns so selbstverständlich wie der Strom, der aus der Steckdose kommt. In den vergangenen Wochen kam es in der Ortenau immer wieder zu Stromausfällen. Anfang September wurde in Lahr die Stromversorgung unterbrochen. Auch in einigen Rheinauer und Kehler Ortsteilen blieb es dunkel. Am 12. September ging in Acherner und Renchener Ortsteilen nichts mehr und am 18. September fiel erneut der Strom in Teilen der Stadt Lahr aus. Aufgrund von zwei Kabeldefekten kam es in der Gemeinde Kippenheim und dem Ortsteil Lahr-Kippenheimweiler am 16. Oktober zur Unterbrechung der Stromversorgung.
Bei fast allen Ereignissen konnte das E-Werk Mittelbaden, zu dem das für die Leitungen zuständige Überlandwerk Mittelbaden gehört, nach 20 bis 40 Minuten durch Umschaltungen den meisten Betroffenen wieder Strom liefern. "Wir verzeichnen für den Zeitraum eine geringere Anzahl an Stromströmungen als in den Vorjahren der Fall war", widerspricht das E-Werk Mittelbaden dem subjektiven Eindruck mancher Verbraucher, dass sich die Zahl der Vorkommnisse häuft. Deshalb könne auch keine pauschale Aussage über die Ursache der Stromstörungen getroffen werden. "Generell gibt es zwei große Faktoren, die Auswirkungen haben können: Dazu gehören atmosphärische Einwirkungen wie Gewitter und Blitzeinschlag sowie Stromunterbrechungen, die durch Dritte, etwa bei Bau- oder Waldarbeiten, entstehen", so der Stromversorger.

Ständige Überwachung

Sorgen um die Sicherheit der Netze im Versorgungsgebiet des Überlandwerks müsse man sich nicht machen. "Die Leitstelle des Überlandwerks Mittelbaden in Lahr überwacht das Stromnetz. Dort arbeiten täglich rund 100 Mitarbeiter im Bereich Netzservice im Versorgungsgebiet, um die sichere Stromversorgung und ein so geringes Risiko wie möglich zu gewährleisten", so das E-Werk. Dazu gehören auch ein Bereitschaftsdienst, der 24 Stunden, sieben Tage die Woche verfügbar sei. Zudem werde das Stromnetz kontinuierlich erneuert und erweitert. "Dabei liegen die Investitionen seit Jahren deutlich oberhalb der Abschreibungen", macht das E-Werk Mittelbaden deutlich, dass es nicht aus Gründen der Materialüberalterung zu Fehlern kommen könne. So seien 2023 rund 26,5 Millionen Euro in diesen Bereich investiert worden. "Im gesamten Netzgebiet finden ständig Diagnosen und Messungen zur Prüfung des Leitungssystems statt. Freileitungen werden durch Leitungsbefliegungen mit dem Helikopter überprüft, bei Erdkabel kommt der Kabelmesswagen zum Einsatz", erklärt der Versorger. Mit der kontinuierlichen Prüfung gelinge es, frühzeitig Schäden zu entdecken und im Vorfeld zu beheben.
Wenn der Strom ausfalle, grenze die Netzleitstelle des Überlandwerks über Netzschaltungen das Gebiet ein, um eine schnelle Wiederversorgung herzustellen. Gleichzeitig werde der Bereitschaftsdienst informiert, wo sich der Schaden befindet, um den Fehler zu lokalisieren und zu beheben. In der Regel könne die Stromversorgung binnen Minuten wieder hergestellt werden. Nach der erfolgreichen Wiederversorgung werde eine Reparatur und Prüfung der Fehlerstelle durchgeführt.

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