Nachgefragt beim E-Werk Mittelbaden
Warum fällt so oft der Strom aus?

Alles fließt – manchmal aber auch nicht. Dann kommt es zu Stromausfällen. Im Ortenaukreis scheinen sich diese im Augenblick zu häufen. Eine der Ursachen ist hierbei die anhaltende Hitze. | Foto: Symbolbild Glaser
  • Alles fließt – manchmal aber auch nicht. Dann kommt es zu Stromausfällen. Im Ortenaukreis scheinen sich diese im Augenblick zu häufen. Eine der Ursachen ist hierbei die anhaltende Hitze.
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Ortenau (ag). Der Kehler Hafen war betroffen, am nächsten Tag gab es Probleme in Kappelrodeck, Waldulm, Sasbach und Sasbachwalden. Bald darauf saßen die Menschen in Lahr und Zell am Harmersbach sowie dem Ortsteil Unterharmersbach eine kurze Zeit ohne Strom da. Was ist los mit der Stromversorgung im Ortenaukreis? Wir haben beim Elektrizitätswerk Mittelbaden nachgefragt, ob etwa der russische Präsident Wladimir Putin hierbei seine Finger im Spiel haben könnte, wie mancher schon leise munkelt.

Klimaerwärmung

"Nein," ist die klare Antwort von Anthea Götz, Leiterin Unternehmenskommunikation Elektrizitätswerk Mittelbaden. "Diesen Gedanken können Sie zur Seite schieben. Da sind wir außen vor." Eine Rolle bei der sich zur Zeit gehäuft auftretenden Schwierigkeiten spiele aber die Klimaerwärmung.

Anomalien

Die im Boden verlaufenden Kabel sind laut Anthea Götz durch eine Ummantelung geschützt. Trotzdem könne es durch Touchieren, Absenken oder schlicht aufgrund des Alters zu leichten Beeinträchtigungen kommen. Obwohl das Netz permanent überwacht werde, ob es irgendwo Anomalien gibt, bleibe das mitunter unbemerkt, wenn alles weiterhin problemlos funktioniere. "Manchmal genügt dann ein zusätzlicher Effekt und es kommt zur Störung", so die Pressesprecherin.

Dauerzustand ist Problem

Ein solcher zusätzlicher Effekt könne Hitze darstellen. Dies vor allem dann, wenn die Böden völlig ausgetrocknet seien. Bei anhaltenden Hitzeperioden stiegen dann eben auch die Temperaturen im Erdreich. Was eine zusätzliche Belastung für Kabel sein könne. "Wir reden nicht von ein paar heißen Tagen", stellt Anthea Götz klar. "Der Dauerzustand ist vielmehr das Problem."

Sicherheitssysteme

Komme es zu einer Störung, würden die Sicherheitssysteme sofort reagieren. "Der Stromzufuhr wird unverzüglich unterbrochen", erklärt die Pressesprecherin den weiteren Ablauf. Das Netz sei so ausgelegt, dass in der Regel umgeswitcht werden könne. Dies erfolge nicht automatisch, sondern werde gezielt von Experten vorgenommen. Außerdem überprüfe ein mit sensibler Elektronik ausgestatteter Kabelmesswagen, wo genau sich die Schadstelle befindet. Wenn Ort und Umfang des Fehlers feststünden, gehe es selbstverständlich darum, diesen schnellstmöglich zu beheben. Unkomplizierter sei dies in der Regel bei einem überirdischen Kabel. Liege es in der Erde, müsse gegraben werden. "Für uns steht die Wiederversorgung der Kunden an erster Stelle", betont die Pressesprecherin.

Netz ist nicht starr

Und was ist mit der steigenden Zahl von Solaranlagen auf den Häusern? Kann eine lange Periode von Sonnentagen, an denen dann eine besonders hohe Strommenge erzeugt und eingespeist wird, zu einer Destabilisierung des Netzes führen? "Das Netz ist nicht starr und darauf ausgerichtet, steigende Kapazitäten durch Solarstrom aufzunehmen", sagt die Leiterin der Unternehmenskommunikation beim Elektrizitätswerk Mittelbaden. Das werde durch vorausschauendes Planen und Handeln sowie permanente Überprüfung sichergestellt.

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